In vielen Kastendoppelfenstern von Berliner Altbauten sammelt sich während der kalten Monate Wasser. Das liegt an der Konstruktion.
Gerald Burchards hat ein Problem, das viele Menschen kennen, deren Altbauwohnungen mit Kastendoppelfenstern ausgestattet sind: „Alle Jahre wieder ärgere ich mich darüber, dass meine Fenster im Winter bei Minustemperaturen auf der Innenseite beschlagen.“ Holzfenster dieser Bauart sind generell nicht so dicht wie moderne Isolierglaskonstruktionen. Da die Luft innerhalb des Kastenfensters kühler ist als in der Wohnung, kann sie weniger Feuchtigkeit speichern. Diese schlägt sich dann an der kalten Außenscheibe nieder.
Wer drei- bis vier Mal täglich lüftet, sorgt dafür, dass Feuchtigkeit die Wohnung verlassen kann. Luftfeuchtigkeit entsteht unter anderem beim Duschen oder Kochen. Sie sollte in der Wohnung 60 Prozent möglichst nicht überschreiten. Werden alle Fenster und Türen geöffnet, kann sich die Luft in der Wohnung vollständig austauschen. Bei geringem Wind und geringem Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen geschieht dies in 10 bis 15 Minuten. Je stärker der Wind und je größer die Temperaturdifferenz ist, desto kürzer sollte gelüftet werden, damit Möbel und Wände nicht auskühlen.
Wenn es am geschlossenen Fenster deutlich zieht, sollte Abhilfe geschaffen werden: durch Dichtungen, die in kleine Einfräsungen am Fensterrahmen eingefügt werden. Vor allem die äußeren Rahmen sollten gedämmt werden. Auch die Fugen zwischen Fenster und Wand sollten dicht sein. Beides ist Vermietersache. Eine Mietminderung ist aber ausgeschlossen, wenn der Mieter den Mangel schon bei Abschluss des Mietvertrages kannte. Ansonsten gilt: die anfallende Feuchtigkeit im Fenster regelmäßig wegwischen, damit das Holz nicht leidet.
Lars Klaaßen
MieterMagazin 3/09
Kastendoppelfenster beschlagen im Winter – das liegt an der Konstruktion
Foto: Christian Muhrbeck
08.06.2013