Diverse Bürgerinitiativen haben sich zum „Netzwerk für eine soziale Stadtentwicklung“ zusammengeschlossen, um ihre Zusammenarbeit gegen eine von Investoreninteressen geleitete Wohnungspolitik des Senats zu verstärken. Denn Bürgerbeteiligung wird immer mehr zur Farce.
Für die Teilbebauung des Mauerparks läuft der Countdown: Noch im ersten Halbjahr 2015 will die „Groth Gruppe“ ihr Bauvorhaben „Zuhause im Brunnenviertel“ auf dem 3,5 Hektar großen Areal nördlich des Mauerparks beginnen. Als Groth Anfang 2013 seine Pläne vorstellte, war noch von 530 Wohnungen die Rede. Jetzt werden es 650, darunter sind etwa 200 Studentenapartments. Die Anwohner fürchten einen Verlust von Freiflächen, steigende Mieten, Verdrängung und einen Verkehrskollaps.
Am 14. November organisierte das Netzwerk eine Demo unter dem Motto „Berlin trägt wieder Filz – Bodenspekulation und Ausverkauf von Grünflächen und Gärten stoppen! Bürgerwillen umsetzen!“ Zurzeit wird die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens geprüft. Schließlich hat der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld gezeigt, was möglich ist, wenn sich Bürger in Entscheidungsprozesse einmischen.
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz „Parks Range“ in Lichterfelde Süd will Groth auf 39 Hektar Bauland rund 2500 Wohnungen bauen. Ein Gutachten hat ergeben, dass aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes nur eine Baufläche von 27 Hektar vertretbar ist. Der Bezirk sicherte Groth 39 Hektar Baufläche zu.
Nun plant auch das Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd ein Bürgerbegehren. Noch sind einige juristische Hürden zu überwinden. Aber sowohl Hartmut Bräunlich, Sprecher der Mauerpark-Allianz, als auch Helmut Schmidt vom Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd sind optimistisch, dass die Bürgerbegehren Erfolg haben werden.
Rainer Bratfisch
25.11.2016