Kurzüberblick
Titel
Blüte, Niedergang und Wiederauferstehung
des Berliner Hinterhofs:
Zille lässt grüßen
Niemand hat sie je gezählt – aber keine andere europäische Stadt dürfte mehr Hinterhöfe haben als Berlin. Die engen Schluchten zwischen den Hinterhäusern prägen Berlin heute noch, obwohl die Hinterhofbebauung als Ursache für soziales Elend und hygienische Missstände galt und deshalb zum Abriss freigegeben wurde. Nun erfahren die Höfe aus dem 19. Jahrhundert im dritten Jahrtausend eine neue Wertschätzung: Gerade die Stadtteile, in denen Krieg und Kahlschlagsanierung die alten Mietskasernen verschont haben, gehören heute zu den beliebtesten Vierteln Berlins. Mancherorts werden sogar neue Hinterhäuser gebaut. Die Hausbewohner eignen sich ihren Hof immer öfter an, pflanzen Bäume und Sträucher und richten sich eine Sitzecke ein. Die Zeit, in der auf einer kahlen Betonfläche nichts weiter stand als eine Mülltonne und zwei Autos, ist jedenfalls (fast) vorbei.
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Hintergrund
Berliner Wasser: Fortsetzung der Beutewirtschaft?
Das Land Berlin möchte die privatisierten Anteile an den Berliner Wasserbetrieben (BWB) zurückkaufen. Nach dem Energiekonzern RWE hat sich im Juni auch der Mischkonzern Veolia bereit erklärt, seinen Anteil zu veräußern. Der Senat hat den Rückkauf des RWE-Anteils im Juli bereits beschlossen. Die Initiatoren des erfolgreichen Volksbegehrens zur Offenlegung der Wasserverträge lehnen einen Rückkauf hingegen ab, weil sie befürchten, dass die Verbraucher die Zeche in Form von anhaltend hohen Wasserpreisen zahlen müssen.
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Spekulativer Leerstand: Störfaktor Mieter
Für die einen Reizwort aus dem Munde radikaler Systemkritiker, für die anderen überall präsentes Phänomen eines wuchernden Immobilienmarktes: Spekulativer Leerstand. Zwar wurde er in Berlin noch nicht als fester Bestandteil einer sich anbahnenden Spekulationsblase im großen Stil ausgemacht. Doch ein Blick auf den aktuellen Wohnungsmarkt zeigt: Die Bedingungen, mit ungenutzten Gebäuden Geld zu machen, sind so gut wie lange nicht.
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50 Jahre Gropiusstadt: Trabant mit Zukunft
Der 7. November 1962 war „ein wichtiger Tag für Berlin“, so der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt. An diesem Tag legte er zusammen mit Walter Gropius im Süden von Neukölln den Grundstein für die Satellitenstadt Britz-Buckow-Rudow, die heutige Gropiusstadt. Wenn es Menschen gegeben habe, die an der gesicherten Zukunft der Stadt gezweifelt hätten, dann müssten sie jetzt wissen, dass sie sich geirrt haben, so Brandt in seiner Rede. Der Beweis für die Zukunftsfähigkeit Berlins: Die Gropiusstadt feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.
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Gebäude im Wandel: Kleine Lofts im großen Kaufhaus
Am Anton-Saefkow-Platz in Lichtenberg ist ein Kaufhaus zum Wohngebäude umgebaut worden. Wo bis 2007 Hemden, Socken und Kaffeemaschinen verkauft wurden, kann man heute wohnen. Die Klein-Lofts mit vier Metern Deckenhöhe waren im Nu vermietet.
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Aufbewahrung von Unterlagen: Was kann wann in den Reißwolf?
Von Zeit zu Zeit ist es für jeden notwendig, Ordnung in seinen Papierkram zu bringen. Dazu müssen ganze Stapel von Rechnungen und Belegen durchsortiert, Ordner und Schubfächer entrümpelt werden. Doch Vorsicht: Mit allzu großem Wegwerfeifer sollte man dabei nicht ans Werk gehen, denn das kann sich später rächen, mahnt Dr. Peter Lischke, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Berlin.
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Atelierförderung: Berlin verprellt seine Künstler
Künstler tragen maßgeblich zum Image und zur Attraktivität Berlins bei. Angesichts steigender Mieten verliert die Stadt diese Besonderheit – und der Senat schaut gleichgültig zu. Auch wenn sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit für das Stadtmarketing und zu Wahlkampfzwecken gern mit Künstlern schmückt – der Exodus der Kunstschaffenden ist in vollem Gange. Nur noch wenige gut verdienende Künstler können sich ein Atelier in der Innenstadt leisten.
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Panorama
Alleinerziehende Hartz-IV-Empfänger: Brisante Lage
Alleinerziehende spüren die zunehmende Wohnungsnot in Berlin besonders drastisch. Die Probleme verschärfen sich, wenn Alleinerziehende von Arbeitslosengeld II beziehungsweise von Sozialhilfe leben müssen.
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Der Literaturtipp: Preisvergleich für Altenheime
Im Mai 2000 ging die Internetseite www.umsorgt-wohnen.de an den Start. Sie informiert über Altenheime, Seniorenresidenzen und -wohnanlagen und Pflegedienste – in Berlin, Hamburg und einigen anderen Bundesländern.
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Der Veranstaltungstipp: Wohnen in Künstlerhäusern und ehemaligen Gefängniszellen
Am 8. und 9. September findet in Berlin wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Bundesweites Schwerpunktthema ist diesmal „Holz als Baustoff“.
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BGH-Urteil zur Kündigung aus „sonstigen Gründen“: Gummiklausel noch mehr gedehnt
Äußerst fantasiebegabt zeigte sich der Bundesgerichtshof (BGH) in seiner jüngsten Entscheidung zur Kündigungsmöglichkeit „Sonstige Gründe“. Auch wenn nicht der Vermieter, sondern eine ihm nahestehende dritte Person eine Mietwohnung für Büros nutzen möchte, könne dies eine Kündigung rechtfertigen. Ein bundesweit bislang einmaliger Fall, der von Mieterschützern scharf kritisiert wird.
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„Nesthocker“: Hotel Mama ist gut gebucht
Vor allem junge Männer wohnen immer länger bei ihren Eltern, in Deutschland mehr als jeder Dritte im Alter bis 25 Jahren, in Italien sogar 70 Prozent. Was sie daheim hält, sind lange Ausbildungszeiten und schlechte Zukunftsperspektiven. Aber auch Bequemlichkeit.
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Bauplanungsrecht: Gesetz gegen Flächenfraß
Im Juli hat das Bundeskabinett Änderungen am Bauplanungsrecht auf den Weg gebracht. Die Innenentwicklung der Städte soll gegenüber Stadterweiterungen gestärkt werden. Außerdem sollen Kindertagesstätten auch in reinen Wohngebieten generell zulässig und die Spielhallenflut leichter einzudämmen sein.
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Der Mietrechtstipp: Auszug – Protokoll vor Schlüsselübergabe
Durch Unterzeichnung eines Wohnungsübergabeprotokolls bestätigen Mieter und Vermieter den Zustand der Wohnung. Nicht aufgeführte Mängel können in der Regel später nicht mehr geltend gemacht werden.
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Der Ausstellungstipp: Spurensuche
Zur Wiege der Hauptstadt fuhren die Berliner lange Zeit nur mit dem Auto. Der Petriplatz, Zentrum des mittelalterlichen Cöllns mit seiner Petrikirche, war über Jahre hinweg ein Parkplatz, eingekesselt zwischen Getrauden-, Brüder- und Breite Straße.
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„Sorglos“-Strom: Auf die billige Tour
Dubiosen Haustürgeschäften geht in Berlin eine bayerische Stromanbieterfirma nach. Vertreter von Sorglos-Strom geben als Tarifwechsel aus, was eigentlich ein Anbieterwechsel ist.
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Stadt und Land: John-Locke-Siedlung wird modernisiert
Ein Großprojekt hat sich die kommunale Wohnungsgesellschaft Stadt und Land für die kommenden fünf Jahre vorgenommen. 1604 der insgesamt 1800 Wohnungen der Tempelhofer John-Locke-Siedlung sollen von 2013 bis 2018 komplett saniert werden, die Kosten werden auf knapp 70 Millionen Euro veranschlagt. Das Areal ist eine der größten Wohnsiedlungen im Südwesten Berlins mit rund 3500 Mietern. Am Ende des Projekts sollen sich die Bewohner mit ihrer Siedlung mehr identifizieren, vor allem aber erheblich Energie einsparen können.
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Calvinstraße 21: Die Mauer muss weg
Die Mieter der Calvinstraße 21 in Moabit haben weitere wichtige Etappensiege gegen die Schikanen der Hauseigentümerin errungen. Das Amtsgericht Tiergarten urteilte, dass die zugemauerten Fenster einer Mieterin wieder in einen nutzbaren Zustand versetzt werden müssen. Das heißt: Der Neubau, der die Fenster versperrt, muss verschwinden. Weitere Willkürmaßnahmen konnten die Mieter mit einstweiligen Verfügungen abwehren. Die Eigentümerin gibt dennoch nicht nach, und das Bezirksamt Mitte bleibt weiterhin tatenlos.
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Der Ausstellungstipp: Gebauter Realsozialismus in Berlin und Warschau
Die Karl-Marx-Allee in Berlin und das Marszalkowska-Wohnviertel in Warschau waren zentrale Bauprojekte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Auch heute noch beeindrucken sie den Betrachter ganz unmittelbar und jenseits aller ideologischer Debatten durch ihre Achsen, ihre strenge Symmetrie und nicht zuletzt durch ihre enorme Ausdehnung.
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Grundstücksmarktbericht 2011/2012: Es boomt wie selten zuvor
2011 fanden in der Hauptstadt so viele Immobilientransaktionen statt wie noch nie seit dem Mauerfall. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2011/ 2012 hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte (GAA) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung jüngst veröffentlichte.
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Mietrecht
Untervermietung
BGH vom 21.2.2012 – VIII ZR 290/11 –
Mieterhöhung
BGH vom 29.2.2012 – VIII ZR 346/10 –
Modernisierungszuschlag
BGH vom 20.3.2012 – VIII ZR 294/11 –
Mieterhöhung
BGH vom 28.3.2012 – VIII ZR 79/11 –
Kaution nach Vermieterwechsel
BGH vom 7.3.2012 – XII ZR 13/10 –
Berliner Mietspiegel (1)
LG Berlin vom 21.2.2012 – 63 S 276/11 –
Übergabetermin
LG Berlin vom 16.3.2012 – 65 S 219/10 –
Berliner Mietspiegel (2)
LG Berlin vom 11.5.2012 – 63 S 487/11 –
Berliner Mietspiegel (3)
AG Lichtenberg vom 29.5.2012 – 5 C 36/12 –
Berliner Mietspiegel (4)
AG Mitte vom 2.5.2012 – 15 C 362/11 –
Berliner Mietspiegel (5)
AG Tempelhof-Kreuzberg vom 8.5.2012 – 24 C 208/11 –
Modernisierungsankündigung
AG Charlottenburg vom 15.6.2012 – 232 C 70/12 –
Forum
Neues Angebot – Mietrechtsberatung für Gewerbemieter
Immowatch – Mieter beobachten den Wohnungsmarkt
Mietertreff in Tiergarten-Moabit
MieterMagazin 9/12
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30.05.2014