Der Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden in Deutschland ist 2011 infolge des milden Winters um durchschnittlich 18 Prozent gegenüber 2010 gesunken. Die Heizkosten für Häuser mit Ölheizung sind trotzdem um fünf Prozent gestiegen. Grund hierfür ist der erneute Anstieg des Heizölpreises um durchschnittlich 24,5 Prozent.
Weniger drastisch fiel die Energiepreissteigerung bei Erdgas (plus 4,5 Prozent) und Fernwärme (plus 7 Prozent) aus. Die Heizkosten für diese Energieträger sind infolge des geringeren Jahresverbrauchs um rund zehn Prozent gesunken. Das geht aus dem bundesweiten Heizspiegel 2012 hervor, den „co2online“ vor Kurzem veröffentlicht hat. Projektpartner ist wie in den Jahren zuvor der Deutsche Mieterbund. Für den Heizspiegel wurden 70 000 Gebäudedaten aus dem Bundesgebiet ausgewertet.
Der Heizspiegel zeigt weiter: Die Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl betrugen im vergangenen Jahr durchschnittlich 890 Euro. Das sind 40 Euro mehr als 2010 (plus 4,7 Prozent). „Wäre der vergangene Winter ähnlich kalt ausgefallen wie im Jahr zuvor, hätte sich der Anstieg bei den Energiepreisen für Heizöl, Fernwärme und Erdgas viel deutlicher auf der Abrechnung bemerkbar gemacht“, sagt Dr. Johannes Hengstenberg, Geschäftsführer von „co2online“.
Auch in diesem Jahr dreht sich die Preisspirale unvermindert weiter, warnen „co2online“ und der Deutsche Mieterbund (DMB). Lukas Siebenkotten, Direktor des DMB: „Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind die Heizölpreise im ersten Quartal 2012 erneut im Schnitt um knapp 15 Prozent gestiegen.“ Siebenkotten und Hengstenberg weisen darauf hin, dass die energetische Modernisierung von Wohngebäuden weiterhin unverzichtbar bleibe.
dmb/mm
MieterMagazin 7+8/12
Im letzten Jahr stieg der Heizölpreis umknapp 25 Prozent
Foto: Christian Muhrbeck
30.03.2013