Internet-Telefonie oder VoIP klingt wie Zukunftsmusik, ist aber schon weiter verbreitet, als man gemeinhin glaubt. Viele VoIP-Nutzer wissen häufig nicht einmal, dass sie über das Internet telefonieren. Denn wer sein Telefon an seinen DSL-Router anschließt, telefoniert genau genommen auch über das Internet: 2010 telefonierten schon 7,7 Millionen Menschen in Deutschland auf diesem Weg. In den meisten Fällen nutzen sie dabei das herkömmliche Telefon, in der Handhabung bleibt alles beim Alten.
Man kann aber auch mit Computer oder Notebook telefonieren – ohne einen Telefonapparat. „Skype“ ist der unangefochtene Marktführer. Die bei solchen Dienstanbietern angemeldeten Nutzer dürfen überall auf der Welt kostenlos miteinander telefonieren, lediglich die Kosten für die Internetverbindung fallen an, sofern man keine Flatrate hat. Anstatt einer Telefonnummer hat man einen Benutzernamen. Um „Skype“ zu nutzen, muss man sich anmelden, das Programm aus dem Internet downloaden und einen Kopfhörer mit Mikrofon an den Computer anschließen. Ein solches Headset ersetzt den Telefonhörer und ist im Handel bereits ab 20 Euro zu bekommen.
Vor allem für Auslandsgespräche, die sonst teuer wären, werden Skype und ähnliche Dienste gerne genutzt. Die Tonqualität ist dabei nicht immer perfekt. Man ist auch darauf angewiesen, dass der Gesprächspartner, den man anrufen will, gerade online ist. Ansonsten muss man sich zum Telefonieren verabreden, etwa per E-Mail.
Hat man eine Videokamera („Webcam“), wie sie häufig in Laptops integriert ist, kann man über Skype sogar mit Bild telefonieren. Auch Anrufe ins normale Telefonnetz sind möglich. Weil diese aber nicht kostenlos sind, muss man zuvor ein Guthabenkonto anlegen.
Jens Sethmann
MieterMagazin 7+8/12
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VoIP (Voice over Internet Protocol, „Stimme über Internetprotokoll“): Telefonieren über das Internet
30.03.2013