2011 fanden in der Hauptstadt so viele Immobilientransaktionen statt wie noch nie seit dem Mauerfall. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2011/ 2012 hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte (GAA) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung jüngst veröffentlichte.
Wurden im Jahr 2010 noch rund 27.000 Kaufverträge über Immobilien und Grundstücke abgeschlossen, so waren es 2011 bereits 32.000. Das entspricht einem Zuwachs von 20 Prozent. In den meisten Fällen waren es Eigentumswohnungen. Die Umsätze lagen um 28 Prozent über den Umsätzen aus dem Jahr 2010.
Die Zuwächse gehen zum einen auf die hohen Verkaufszahlen, zum anderen auf Preissteigerungen zurück. Besonders Top-Immobilien, also gut ausgestattete, modernisierte Wohnungen in den zentralen Bezirken Mitte, Tiergarten, Prenzlauer Berg und Wilmersdorf, gingen für Spitzenpreise an ihre neuen Eigentümer. Durchschnittlich das meiste Geld legten allerdings Käufer hin, die eine Eigentumswohnung in Dahlem besitzen wollten. Der Quadratmeter kostete dort 3655 Euro je Quadratmeter. In Mitte waren es im Schnitt immerhin noch 2880 Euro.
Den Grund für den regen Handel auf dem Berliner Immobilienmarkt sieht der GAA-Geschäftsführer Thomas Sandner in den guten Rahmenbedingungen, die Wohneigentum als eine attraktive Geldanlage erscheinen lassen: Die Preise für Eigentumswohnungen seien immer noch niedriger als woanders, außerdem sei der Markt relativ risikoarm. Sandner: „Es gibt kaum rasante Preisanstiege oder Preisabstürze.“ Anders als oft dargestellt, sind es jedoch nicht die Investoren aus dem Ausland, die in Scharen Berliner Immobilien aufkaufen. „Ihr Anteil ist verschwindend gering“, weiß Sandner.
Wiebke Schönherr
MieterMagazin 9/12
Der Anteil der ausländischen Investoren am boomenden Berliner Immobilienhandel ist ziemlich gering
Foto: Paul Glaser
20.03.2013