Fenster sind die Augen des Hauses, der Eingang seine Visitenkarte. Denn der erste Eindruck zählt. Der Eingangsbereich entscheidet, wie sich ein Gebäude dem Bewohner oder Besucher darstellt und wie es von ihm erlebt wird.
Der Eingang kann neugierig auf das Innere machen, aber auch abschotten. Er kann Offenheit oder Geschlossenheit, Erhabenheit oder Alltäglichkeit, Bescheidenheit oder Prunk ausdrücken. Der Autor des Buches, von dem hier die Rede ist, ist Innenarchitekt. Schön gestaltete Eingangsbereiche, vom Fotografen eindrucksvoll in Szene gesetzt, dominieren deshalb. Berlin ist in dem Buch mit der „Welle“, dem Eingangsbereich einer Kinderzahnarztpraxis am Kollwitzplatz, vertreten. Die Beispiele aus dem Mietwohnungsbau stammen aus Wien, Bremerhaven und Landsberg am Lech. Hier hat Berlin offensichtlich noch Nachholbedarf. Das Buch ist deshalb dringend den Berliner Wohnungsbaugesellschaften zur Lektüre zu empfehlen, bietet aber auch dem Mieter Ideen für die Gestaltung, denn oft sind es die Details, die mehr über die Bewohner verraten als ein aufwändiges Design.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 3/11
Roger Mandl: Eingänge – zeitgemäß, funktional, formvollendet. München, Deutsche Verlags-Anstalt 2010. 135 Seiten, 59,99 Euro
26.03.2013