Betr.: MieterMagazin 9/2011, Seite 11,
Birgit Leiß: „Müllschlucker – Gebremstes Aus“
Widerlegte Argumente
Leider muss man dem Beitrag in fast all seinen Aussagen mit den Erfahrungen der Häuser auf der Fischerinsel widersprechen.
Anders als die Autorin schreibt, ist die Müllabfuhr nicht wegen der Müllschlucker teuer – deren Kosten sind hier nie ein Thema gewesen. Die Müllschlucker verursachen auch nicht oft, sondern – nach Auskunft der Feuerwehr – nur selten Brände. Sie verleiten nur gedankenlose Mieter dazu, ihren Müll nicht zu trennen, also die Nachbarn, die das bei der Schließung der Schächte wahrscheinlich erst recht nicht tun werden.
Durch gründliche Mülltrennung über die etwa 40 Container auf der Insel trifft hier die Feststellung nicht zu, dass die Müllbeseitigungskosten in Häusern mit mehr als neun Etagen leicht über dem Durchschnitt in Berlin liegen. Hier ist das Gegenteil der Fall. 2008 auf der Fischerinsel: 0,11 Euro pro Quadratmeter und Monat zu 0,19 Euro in Berlin; 2009 dann 0,12 Euro pro Quadratmeter und Monat zu 0,16 Euro in Berlin.
Den Verteidigern der Müllschlucker Bequemlichkeit vorzuhalten, ist falsch. Diese in unseren Häusern seit über 40 Jahren bewährte Technologie ist ja – wie die Aufzüge, die Fernheizung, die schwellenlosen Wohnungen – gerade dafür geschaffen, das Wohnen als Ort der Erholung so bequem wie möglich zu machen. Das kommt alten und behinderten Menschen sehr entgegen.
Seinen undurchdachten und Zehntausende Familien verärgernden Beschluss zur Schließung der Müllschlucker hat das Abgeordnetenhaus noch schnell vor den Wahlen in Berlin korrigiert. Allerdings in einer Weise, dass diese Korrektur in jedem Bezirk, in jeder Zeitung, von jeder Partei und von jeder Wohnungsverwaltung anders ausgelegt wird und alle zusammen nach dringender Aufklärung rufen.
Leider hat der Mieterverein seine Mitglieder und viele aktive Mietervertretungen in dieser Sache im Regen stehen gelassen und praktisch Partei für die Gegenseite – die profitable Recyclingwirtschaft – ergriffen. Das sollte auch korrigiert werden.
F. Wengler, Sprecher des Mieterbeirates Fischerinsel
Betr.: MieterMagazin 9/2011, Seite 11,
Birgit Leiß: „Müllschlucker – Gebremstes Aus“Müllschlucker weg?
Klo weg!
Wenn man mir den Müllschlucker wegnimmt (Mietvertrag ist dann nicht mehr stimmig), fordere ich die Entfernung der Klos in den Wohnungen. Ein Klo halbe Treppe tiefer ist viel, viel hygienischer als neben der Küche!
A. Plikat, 12049 Berlin
Betr.: MieterMagazin 7+8/2011, Seite 14, Jens Sethmann:
„Wohnen, wo andere Urlaub machen – Urlaub machen, wo andere wohnen“
Nötig ist der politische Wille
Eine zentrale Aussage Ihres Beitrages ist: „Touristenströme lassen sich nicht lenken.“ Als Betroffene des Kreuzberger Wrangelkiezes bin ich davon überzeugt, dass sich Touristenströme durchaus lenken lassen, nämlich durch die Begrenzung der Genehmigung weiterer Gastronomie sowie Ferienwohnungen und Hostels. Dazu gehört allerdings der politische Wille, der anscheinend nicht vorhanden ist. Es macht für die Bewohner sehr wohl einen Unterschied, ob täglich Hunderte oder Tausende das Wohngebiet bevölkern und damit die angestammten Bewohner aus dem öffentlichen Raum und auch aus ihren bezahlbaren Wohnungen verdrängen.
U. Mahnke per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 7+8/2011, Seite 14, Jens Sethmann:
„Wohnen, wo andere Urlaub machen – Urlaub machen, wo andere wohnen“
Punktgenau
Ihr oben genannter Artikel hat es auf den Punkt gebracht.
I. Werder per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 9/2011, Seite 6,
Birgit Leiß: „Wisbyer Straße 71 – Gefährliche Modernisierung“
Ähnliche Erfahrung
Modernisierungen sind für Mieter immer ein Alptraum. Wir durften das auch 1995/1997 erleben. Das Haus wurde verkauft und die neuen Eigentümer fingen gleich an, Tatsachen zu schaffen. Zuerst wurde entrümpelt und dann schon mit bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Eine Modernisierungsvereinbarung lag zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vor. Wir besaßen in unserer Wohnung außer einer Etagenheizung noch einen Ofen, wo wir gelegentlich Papier verbrannten, ansonsten war das eine Reserve bei Stromausfall. Eines Tages wollte meine Frau wieder einmal Papier verbrennen. Das Papier wollte nicht so recht brennen und plötzlich stand die Wohnung voller Rauch. Wir haben dann nach der Ursache gesucht und festgestellt, dass man unseren Kamin für eine elektrische Steigeleitung in jeder Etage geöffnet hatte. Heute bedauern wir, nicht dagegen vorgegangen zu sein. Wir hätten so noch eine Möglichkeit zum Anschluss eines Kamins gehabt.
W.S., 10115 Berlin
(Name der Redaktion bekannt)
MieterMagazin 11/11
01.04.2013