Das „Wohnungsmarktbarometer“ der Investitionsbank Berlin attestiert dem Berliner Wohnungsmarkt erneut einen galoppierenden Mangel an Angeboten, insbesondere im preiswerten Segment.
Regelmäßig im Herbst veröffentlicht die Investitionsbank Berlin (IBB) ihr sogenanntes Wohnungsmarktbarometer auf der Grundlage einer Expertenumfrage bei Vertretern der Wohnungs-, Kredit- und Bauwirtschaft. Die Fachleute geben auch in diesem Jahr die wenig überraschenden Einsichten preis: Der Berliner Mietwohnungsmarkt ist eng. Er wird noch enger werden. Und am engsten wird es dort, wo die Mieten günstig sind.
Allein im oberen Preissegment sieht das IBB-Barometer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. IBB-Bereichsleiter Andreas Tied: „Bei preiswertem und preisgebundenem Wohnraum hat sich die Situation verschärft.“ Man erwarte keine wesentlichen Besserungen in den nächsten drei Jahren.
Engpässe werden auch bei den von Alleinstehenden nachgefragten Kleinwohnungen und bei familientauglichen Großwohnungen gesehen. Besonders ins Gewicht fallen bei den Berliner Mietwohnungsmarktproblemen steigende Nebenkosten und die ortsbedingt geringen Einkommen der Nachfrager.
Mietervereins-Geschäftsführer Reiner Wild kommentierte: „Die Analyse der IBB fällt seit Jahren fast wortgleich aus – man fragt sich, warum die Politik aus den klaren Erkenntnissen einer Expertenmehrheit und einer landeseigenen Bank nicht schon längst Konsequenzen gezogen hat.“
uh
MieterMagazin 11/11
Die Single-Stadt Berlin hat bei der Versorgung mit Kleinwohnungen ernsthafte Probleme
Foto: Christian Muhrbeck
27.03.2013