Nach einer Untersuchung der Berliner Sozialverwaltung erhält jeder zwanzigste Rentner in der Hauptstadt die staatliche Grundsicherung. Deutlich häufiger als Männer sind Frauen darauf angewiesen.
Sind es berlinweit 5 Prozent, die die Grundsicherung erhalten, so sind es in Neukölln 7, in Mitte 8 und in Friedrichshain-Kreuzberg 10 Prozent. Knapp zwei Drittel der Einpersonenhaushalte, die die staatliche Unterstützung beantragen, sind Frauen. Alleinstehend und weiblich – das sind die beiden vorwiegenden Risikofaktoren für Altersarmut.
Untersucht hat der Bericht („Zur sozialen Lage älterer Menschen in Berlin“) auch die Armutsgefährdung der gesamten Bevölkerung: Betroffen davon sind 14,1 Prozent aller Berliner. Bei den Nichtdeutschen über 65 Jahre ist dieses Risiko sieben Mal höher als bei der deutschen Vergleichsgruppe. Da sie jedoch häufig durch ihre Familienverbände versorgt werden, tritt die Armut weniger zutage.
Zwei Drittel all jener, die Grundsicherung erhalten, beziehen zwar auch eine Altersrente. Die ist aber zu gering, um davon zu leben – ein Problem, dass sich durch die zunehmenden „prekären“ Beschäftigungsverhältnisse (Minijobs, Scheinselbstständigkeit) in Zukunft weiter verschärfen wird. Dem müsse man ent-gegensteuern, sagt Arbeits- und Sozialsenatorin Carola Bluhm (Die Linke): „Wir müssen auch deshalb einen gesetzlichen und branchenübergreifenden Mindestlohn in Deutschland einführen.“
uh
MieterMagazin 11/11
Bei vielen Alten reicht die Rente nicht zum Leben
Foto: Christian Muhrbeck
27.03.2013