Der Bundesverband der privaten Vermieter ist aus der gemeinsamen Interessenvertretung der Immobilienwirtschaft ausgetreten – offensichtlich sah er seine Interessen nicht mehr genug vertreten.
„Haus & Grund Deutschland“, ein Zusammenschluss privater Wohnungsanbieter, ist Anfang des Jahres aus dem Dachverband BSI (Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft) ausgetreten. Die von Haus & Grund-Präsident Rolf Kornemann der Kündigung beigefügte Begleitmusik, „künftig das eigene Profil mehr unterstreichen zu wollen“, gibt nur indirekt Aufschluss über die Gründe, die BSI zu verlassen. Bekannt ist, dass sich „Haus & Grund Deutschland“ besonders vehement für neue gesetzliche Regelungen zum Schutz der Vermieter vor einem vermeintlich überbordenden „Mietnomadentum“ einsetzt. Offensichtlich erfährt man in diesem Bemühen seitens des Dachverbandes BSI nicht genügend Rückendeckung.
Dieter Blümmel, Sprecher von „Haus & Grund Berlin“ gab sich überrascht vom Austritt des Zentralverbands, bestätigt aber indirekt den Konflikt: „Die gesamte Immobilienbranche ist sehr heterogen, einzelne Teile haben teilweise gegenläufige Interessen und sind sicher nur sehr schwer unter einen Verbandshut zu bringen.“
In Sachen Mietnomadentum gehen die Meinungen auch innerhalb der Landesverbände von „Haus & Grund“ auseinander. Blümmel bekannte in der Januar-Ausgabe des MieterMagazin: „Mietnomaden sind so selten wie der Satanspilz“ – und legte damit wahrhaftig kein Zeugnis ab für die Notwendigkeit einer rechtlichen Änderung, wie sie sein Zentralverband fordert.
Udo Hildenstab
MieterMagazin 4/10
„Das eigene Profil mehr unterstreichen“:
Haus & Grund-Chef Rolf Kornemann
Foto: Haus & Grund Deutschland
02.06.2013