Der Mythos von Prenzlauer Berg als Hort der DDR-Opposition, die zum Sturz der SED-Diktatur ganz wesentlich beigetragen hat, verblasst langsam gegenüber dem Bild vom Wohnort der Besserverdienenden, die es sich im „Bionade-Biedermeier“ gemütlich machen. Die neue Dauerausstellung „Gegenentwürfe“ des Museumsverbundes Pankow setzt die Zeit vor, während und nach dem Mauerfall wieder in ein angemessenes Licht.
Schließlich lässt sich an kaum einem anderen Ort der Umbruch besser darstellen als am Beispiel von Prenzlauer Berg. Anhand von Bildern, Texten, Tonaufnahmen und Filmdokumenten wird gezeigt, wie man vor rund 20 Jahren im Bezirk lebte und wie sich der Widerstand im Privaten, in der Kirche und auf der Straße zunächst im Kleinen regte. Ohne den mutigen Einsatz der Anwohner hätte der Prenzlauer Berg nicht werden können, was er heute ist.
Jens Sethmann
MieterMagazin 5/10
Gegenentwürfe – Der Prenzlauer Berg vor, während und nach dem Mauerfall,
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner,
Prenzlauer Allee 227/228, 1. Stock,
Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr,
Eintritt frei
02.06.2013