Bundesbauminister Peter Ramsauer will mit bundesweit 20 Modellvorhaben die Anpassung von Wohnungen und Wohnumfeld an die Bedürfnisse älterer Menschen voranbringen. Aus Berlin ist das Wohnungsunternehmen Gewobag mit vier Seniorenwohnhäusern in Tempelhof-Schöneberg in das Modellvorhaben integriert.
Aktuell sind im Bundesdurchschnitt 20 Prozent der Bevölkerung – rund 16 Millionen Menschen – 65 Jahre und älter. In 20 Jahren werden es 28 Prozent und 2060 sogar 34 Prozent sein. Die Prognosen für Berlin sind ähnlich. Die neue Generation der Senioren verändert auch die Wohnungsnachfrage. Der Trend geht zu kleineren, komfortablen Wohnungen in guter Lage mit guter Infrastruktur. Die Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften müssen dem Rechnung tragen. Ideen sind gefragt. So gestaltet eine Wohnungsgesellschaft in Bützow in Mecklenburg-Vorpommern eine nicht mehr benötigte Schule um zum altersgerechten, barrierefreien Wohnzentrum mit 37 Ein- bis Dreizimmerwohnungen. In Zeitz in Sachsen-Anhalt bietet eine Wohnungsgenossenschaft generationenübergreifendes Wohnen in Selbsthilfe und Selbstverwaltung.
Ziel des Gewobag-Projekts in Berlin sind bequeme, barrierefreie und optisch ansprechende Lösungen für Innen- und Außenbereiche. Der Bedarf der Bewohner wird im Vorfeld konkret ermittelt. Das ehrenamtliche Engagement im Quartier soll unter Einbeziehung der bereits bestehenden Seniorenwohnhäuser gefördert und ausgebaut werden.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 7+8/10
Gewobag-Modellvorhaben in der Bülow-/Frobenstraße in Schöneberg
Foto: Gewobag
04.04.2013