Auch die Heizung verbraucht Strom: für den Betrieb der Regelungsanlage und der Umwälzpumpe. Im Schnitt hat 2009 jeder Haushalt in Deutschland 32 Euro für diesen Betriebsstrom gezahlt, wie „co2online“ auf Grundlage von rund 3000 Heizkostenabrechnungen ermittelt hat.
Laut „co2online“ sind die Betriebsstromkosten häufig zu hoch, zum Beispiel weil die Pumpe technisch veraltet oder falsch eingestellt ist. Wären alle Gebäude auf dem aktuellen Stand der Technik, ließe sich viel Geld sparen. Moderne Umwälz- und Zirkulationspumpen verbrauchen im Vergleich zu alten Pumpen bis zu 80 Prozent weniger Betriebsstrom. Laut „co2online“ werden jedes Jahr 450 Millionen Kilowattstunden Strom unnütz verbraucht.
Zu hoch sind die Kosten auch deshalb, weil es häufig keinen eigenen Stromzähler für den Heizungskeller gibt und Vermieter den Betriebsstromverbrauch oftmals falsch schätzen. „Vermieter und Hausverwaltungen sind kaum motiviert, die Kosten für den Betriebsstrom zu senken, weil sie die Ausgaben ohnehin mit der Heizkostenabrechnung an die Mieter weiterreichen“, beklagt „co2online“-Geschäftsführer Johannes D. Hengstenberg. Wie es um die Betriebsstromkosten bestellt ist, können Mieter anhand des Betriebsstromspiegels 2010 herausfinden, der unter www.heizspiegel.de zu finden ist. Dafür müssen lediglich die auf der Heizkostenabrechnung unter „Heiznebenkosten“ aufgeführten Betriebsstromkosten durch die beheizte Wohnfläche des gesamten Gebäudes geteilt und dieser Wert mit 100 multipliziert werden. Als Ergebnis erhält man die Betriebsstromkosten des Gebäudes in Cent pro Quadratmeter. Dieser Wert lässt sich dann mit den Tabellen des Betriebsstromspiegels vergleichen.
Mieter oder Vermieter, bei denen erhöhte Werte herauskommen, können auf der gleichen Internetseite einen kostenlosen Betriebsstromcheck durchführen lassen. Mit ihm erhalten sie auch Hinweise darauf, was zu tun ist.
Kristina Simons
MieterMagazin 9/10
Hausverwaltungen fehlt oft die Motivation, die Betriebsstromkosten für die Heizung zu senken
Foto: epr/VDZ
01.06.2013