Der Gasversorger Gasag AG will in Berlin ab Januar 2011 auch Strom anbieten. Der soll billiger sein als der Vattenfall-Grundversorgungstarif.
Den Strom will die Gasag mit Partnern aus der Wohnungswirtschaft selbst erzeugen, und zwar in dezentralen Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Diese erzeugen sowohl Wärme als auch Strom und sollen zunächst vor allem in Wohnanlagen aufgestellt werden. „Wir werden zunächst mit größeren Hausverwaltungen verhandeln“, sagt Josiette Honnef, stellvertretende Pressesprecherin der Gasag. „Aber auch private Eigentümer können sich an die Gasag wenden, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der KWK zu besprechen.“
Die Hauseigentümer sollen die Wärme zum selben Preis bekommen wie bisher. Den KWK-Strom will die Gasag den Mietern anbieten. Durch die dezentrale Stromerzeugung vor Ort fallen keine Stromsteuer und keine Netznutzungsentgelte an. Deshalb will die Gasag beim Preis voraussichtlich fünf Prozent unter dem Grundversorgungstarif des örtlichen Stromanbieters Vattenfall Europe bleiben. Für diesen Tarif („Berlin Basis Privatstrom“) verlangt Vattenfall derzeit 5,90 Euro als monatlichen Grundpreis und 20,23 Cent pro Kilowattstunde.
Zunächst können nur die Mieter in den Häusern mit KWK-Anlage und in benachbarten Gebäuden das Angebot nutzen. Die Gasag plant jedoch schnellstmöglich eine Ausweitung auf die ganze Stadt und hofft auf 100 000 Stromkunden innerhalb der nächsten fünf Jahre. In diesem Zeitraum will das Unternehmen dafür mehr als 50 Millionen Euro investieren.
Kristina Simons
MieterMagazin 12/10
Im nächsten Jahr verkauft die Gasag auch Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen
Foto: Christian Muhrbeck
04.04.2013