„Wenn man nicht vereinsamen möchte, muss man umziehen“, sagt Frank Stüve lakonisch über Charlottenburg. Er ist Inneneinrichter für eine eher zahlungskräftige Klientel und einer der Charlottenburger, die dem Magazin „Berlin Haushoch“ einen Blick in ihr Wohnzimmer gestattet haben. Der Bezirk gilt in den Augen junger Leute heute als konservativ, arbeitssam und wenig ausgehfreudig, und blickt doch auf wilde Zeiten zurück.
In Wort und Bild nähern sich die drei Herausgeberinnen Alexandra Bald, Ana Lessing und Esra Rotthoff ihrer Idee vom legendären „Goldenen Westen“ und dem, was Charlottenburg heute ausmacht: Sie begeben sich auf die Suche nach seiner verborgenen Schönheit und vielleicht auch nach den Abgründen hinter der Fassade der Biederkeit. Nach „Marzahn“ und „Wedding“ ist „Charlottenburg“ die dritte Ausgabe des mehrfach mit Design- und Foto-Preisen ausgezeichneten Magazins. Das erklärte Ziel der drei Herausgeberinnen ist es, die „vielen Gesichter Berlins“ zu zeigen. Dazu gehören vor allem auch die Ecken, die nicht hip oder hochglanzpoliert sind.
Elke Koepping
MieterMagazin 3/09
Berlin Haushoch, Nr. 3 „Charlottenburg“,
176 Seiten, 7 Euro.
Zu bestellen im Internet unter:
www.berlin haushoch.de
01.06.2020