„So schwierig kann es doch nicht sein, moderate und erträgliche Bedingungen zu schaffen“, sagt Karin Arens, deren Wohnung in der Dudenstraße 10 seit Monaten wegen nicht geeigneter Instandhaltungsmaßnahmen ihrer Hausverwaltung, der „Immobilienverwaltungsgesellschaft der ver.di mbH“, eine Dauerbaustelle ist.
Seit mittlerweile drei Jahren reißt die Kette von Wohnungsmängeln und Bauarbeiten nicht ab, mit denen sich Karin Arens konfrontiert sieht. Im Jahr 2006 wurden erste Schimmelschäden in der Wohnung beseitigt. Im Frühjahr 2007 entdeckte die Mieterin einen neuen Feuchtigkeitsschaden im Wohnzimmer, der auf Betreiben der Verwaltung zunächst überstrichen wurde. Im Herbst 2007 hatte sich an den betreffenden Stellen Schimmel gebildet, doch erst im Februar 2008 kam es zu einer Besichtigung des Schadens. Neben der Sanierung von Dach und Versorgungsleitungen fanden im Mai 2008 Fensterarbeiten statt sowie im Juli der Austausch von Lichtschächten. Im August wurden durch Abschlagen von Putz und Auftragen eines Chlormittels die Schimmelschäden beseitigt. Dennoch blieben die Feuchtigkeitsflecken im Wohnzimmer bestehen, weshalb die Verwaltung im September 2008 das Aufbringen einer Flüssigdampfbremse anordnete – eines Kunststoffanstrichs, der zum Beispiel in Großraumduschen Verwendung findet. Auch diese fragwürdige Maßnahme „hat bedauerlicherweise aus noch nicht geklärten Gründen bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt“, wie die Geschäftsführung der „ver.di Immobilienverwaltung“ gegenüber dem MieterMagazin einräumte.
Schon wegen der äußeren Umstände ist die Mieterin Arens seit eineinhalb Jahren erheblichen Belastungen ausgesetzt: Staub- und Geruchsbelästigungen durch die Arbeiten, Unterbringung vieler Alltagsgegenstände in Kartons auf dem Dachboden, der Verlust einer normalen Wohnsituation, Verzicht auf das Wohnzimmer und so weiter – Karin Arens sagt: „Ich bin am Ende mit den Nerven.“
Der Bitte um ein Ausweichquartier kam die Verwaltung bislang nicht nach, ein Gutachten über die Mängelursachen wurde zurückgehalten, außerdem drohte die Hausverwaltung über ihren Anwalt der Mieterin mit fristloser Kündigung und Schadensersatzforderungen. Begründung: Sie verursache die Schäden selbst durch falsches Wohnverhalten und behindere die Baumaßnahmen. Arens Lebensgefährte Uwe Eilers ist verärgert: „Es ist eine Schande – vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Verwaltung um die Tochterfirma einer Dienstleistungsgewerkschaft handelt.“
Gegenüber dem MieterMagazin hat das Verwaltungsunternehmen nun angekündigt, „das Problem dauerhaft“ lösen und einen „neuen Plan für die Sanierung“ vereinbaren zu wollen. Dafür ist es allerdings höchste Zeit.
Michaela Schröder
MieterMagazin 3/09
Seit eineinhalb Jahren ist das Wohnzimmer nicht benutzbar: Mieter Arens/Eilers aus der Dudenstraße 10
Foto: Michaela Schröder
08.06.2013