Ein Haus ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Die Wohnung soll nicht nur Schutz vor Regen, Kälte, Hitze und Angriffen geben sowie Lärm und fremde Blicke abhalten, sie soll auch Heimat, Geborgenheit und Identität bieten. Da der Mensch sehr anpassungsfähig ist, kann er sich in den verschiedensten Behausungen wohlfühlen. Und durch die Macht der Gewohnheit nehmen wir unsere gebaute Umwelt in aller Regel auch so hin, wie sie ist – und merken häufig nicht, wie sehr wir uns davon im täglichen Leben einschränken lassen.
Wie wohnt man richtig? Was muss man tun, um sich in seiner Wohnung wohl zu fühlen? Es gibt an den Kiosken Dutzende Zeitschriften, die ihren Lesern schöneres Wohnen versprechen, und im Fernsehen diverse Shows, in denen piefige Normalwohnungen von schnellen Eingreiftrupps im Nu in topmoderne Design-Apartments verwandelt werden. Viele Menschen greifen solche Anregungen und Trends oft leichtfertig auf, ohne sich zu fragen, ob das aktuelle Design überhaupt zum eigenen Wohnverhalten und zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wenn man, wie in der Wohnzeitschrift vorgemacht, im Schlafzimmer die Wände orange streicht und das Bett in die Mitte des Raumes rückt, kann es sein, dass man schlechter schläft. Die Psychologie kann helfen, solche Fehlentscheidungen zu vermeiden – nicht nur bei der Einrichtung, sondern auch im Wohnungs- und Städtebau.
Die Wohn- und Architekturpsychologie ist ein noch junges Forschungsfeld. Der Frankfurter Psychologe Alexander Mitscherlich veröffentlichte 1965 sein Pamphlet „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“. In dem Buch mit dem zum Schlagwort gewordenen Titel prangert Mitscherlich die niederdrückende Trost- und Geistlosigkeit der modernen Stadt an, und das mit bemerkenswerter Weitsicht: Bei Erscheinen des Buches sollten die großen Trabantenstädte und Betonsiedlungen erst noch entstehen.
Als eigene Disziplin entstand die Wohn- und Architekturpsychologie aber erst später. Die spektakuläre Sprengung der Sozialsiedlung Pruitt-Igoe in St. Louis (USA) im Jahr 1972 gilt nicht nur als das Ende der Moderne, sondern auch als eine Geburtsstunde der Wohnpsychologie. Die Hochhaussiedlung aus den 50er Jahren war mit den besten Absichten und nach allen Regeln der Kunst gebaut worden. Die Wohnblöcke waren architektonisch up to date, die Wohnungen waren ökonomisch optimal geschnitten und mit modernem Komfort ausgestattet, der Sonneneinfallswinkel und der Freiflächenbedarf waren genau berechnet, an ausreichend Parkplätze wurde gedacht – und doch konnten die Bewohner dort keine Heimatgefühle entwickeln. Vandalismus, Vermüllung und Kriminalität nahmen immer mehr zu, wer konnte, zog fort. Nach mehreren erfolglosen Nachbesserungsversuchen fragten die Planer schließlich die verbliebenen Bewohner, welche Vorschläge sie hätten. Den Überlieferungen zufolge setzte ein Sprechchor ein: „Blow it up!“ („In die Luft sprengen!“) – und so geschah es dann auch. Pruitt-Igoe führte deutlich vor Augen, dass sich die Wohnbedürfnisse der Menschen nicht in Zahlen und Normen ausdrücken lassen und dass man die menschliche Psyche nicht außer acht lassen darf, wenn man Häuser und Wohnungen bauen will, in denen man sich wohl fühlen kann.
Zuviel des Guten?
Ein weiteres Beispiel dafür, wie ein Gebäude bei den Bewohnern ganz anders ankam als es der Baumeister beabsichtigte, ist das Hundertwasser-Haus in Wien. Der Architekt Friedensreich Hundertwasser, der den Gebrauch eines Lineals ablehnte und außerordentlich formenreiche und farbenfrohe Gebäude entwarf, hatte in den 60er Jahren in einem Manifest gefordert, dass die Mieter so viel an ihrem Haus verändern dürften, wie sie wollten, etwa indem sie die Außenwand um ihr Fenster herum bemalen, so weit der Pinsel reicht. In Hundertwassers erstem Haus, das 1985 als Beispiel für eine organische und menschengerechte Architektur gebaut wurde, waren die Bewohner allerdings zum Teil sehr unzufrieden: Die künstlerisch ausgestalteten Räume boten ihnen kaum Gelegenheit, ihrer Wohnung noch eine eigene Note zu geben. Ein Übermaß an vorgegebener Gestaltung machte es schwer, sich die Wohnung anzueignen und dort heimisch zu werden. Auch in späteren Hundertwasser-Häusern gibt es Akzeptanzprobleme. So stehen in der vor drei Jahren fertiggestellten „Grünen Zitadelle“ in Magdeburg heute 30 Prozent der Wohnungen leer – was allerdings auch an den für Magdeburg hohen Mieten liegt.
„Aneignung“ ist für die Psychologen ein zentraler Begriff. Eine Wohnung wird für den Menschen erst dann zu seiner Wohnung, wenn er sich die Räume aneignet: die Wände in seiner Lieblingsfarbe streicht, seine Möbel hineinstellt, Gardinen aufhängt, Pflanzen auf das Fensterbrett stellt, einen Teppich ausrollt, Bilder aufhängt und sein Namensschild an die Wohnungstür schraubt. Auch zu seiner Wohnumgebung, der Straße oder dem Stadtteil entwickelt der Mensch nur dann heimatliche Gefühle, wenn er den Eindruck hat, hier etwas mitgestalten zu können. Wo das Wohnumfeld hingegen öde ist, bricht sich oft eine zerstörerische Form der Aneignung Bahn: Vandalismus und Graffiti.
Die Vorstellungen der Erbauer von Wohnungen und Siedlungen sind allzu oft von den Wünschen der Nutzer weit entfernt. Die Wohn- und Architekturpsychologie will ihrem Selbstverständnis nach diesen Graben überbrücken. Bei Beachtung psychologischer Aspekte können solche Fehlplanungen vermieden werden.
Wohnungsbauunternehmen und Architekten kennen die künftigen Nutzer ihrer Gebäude meistens nicht und können auch nicht nach ihren Bedürfnissen fragen. Architekten verstehen sich als praxisorientierte Macher, die wissen, wie man die Bauaufgabe löst. Während die Bauschaffenden in der Regel keinen Grund haben, sich nach der Fertigstellung noch mit ihren Gebäuden zu befassen, fängt für die Psychologen die Arbeit erst dann an, wenn es zu erforschen gilt, wie die Nutzer mit dem neuen Haus klarkommen. Daher kommen die Disziplinen Architektur und Psychologie nur selten zusammen – zumindest in Europa. In den USA ist es seit dem Pruitt-Igoe-Desaster nicht mehr ungewöhnlich, Psychologen schon bei der Planung von Häusern und Siedlungen einzubeziehen. Architekturpsychologie findet hier nicht mehr nur in den Universitäten statt, sondern wird als kommerzielle Dienstleistung angeboten. Große Architekturbüros beschäftigen in den USA auch Sozialwissenschaftler. Europa ist dagegen auf diesem Feld noch Entwicklungsland. In Ostasien wird kaum ein größeres Gebäude ohne Feng-Shui-Beratung geplant. Feng-Shui hat zwar keine wissenschaftliche Grundlage, verfolgt aber im Prinzip die gleichen Ziele wie die Architekturpsychologie.
Bewohnerbedürfnisse früh abklären
Im Idealfall setzt die Architekturpsychologie so früh wie möglich an, nämlich bevor der Architekt überhaupt einen Strich zieht. Wenn die Nutzerbedürfnisse schon im Vorfeld ermittelt werden, kann man sie dem Architekten als Entwurfsgrundlage an die Hand geben. Während der Planung kann man die Nutzer verschiedene Entwurfsalternativen bewerten lassen. Die Grundzüge der Planung sind dann aber oft schon so weit festgelegt, dass nicht mehr viel zu beeinflussen ist. In der Regel überprüft der Psychologe erst am fertigen Gebäude, ob sich die Menschen darin wohl fühlen. Die Veränderungsmöglichkeiten sind dann nur noch sehr begrenzt. Die Untersuchung kann aber wichtige Hinweise für spätere Bauvorhaben bringen.
Flexible Wohnungsgrundrisse, bei denen nicht schon von vornherein feststeht, welcher Raum das Wohnzimmer ist und wo das Schlafzimmer und das Kinderzimmer liegen, haben sich auch aus psychologischer Sicht bewährt. Die früher übliche Lösung, das Kinderzimmer als kleinsten Raum im hinteren Teil der Wohnung anzuordnen, hat schon so manchen Haussegen in Schieflage gebracht. Weil Kinder einen erhöhten Bewegungsdrang haben und oft die Nähe zu Bezugspersonen suchen, spielen sie nicht artig in ihrem Zimmer, sondern oft im Wohnzimmer oder in der Küche. Wenn die Eltern dann an keinem Ort in der Wohnung zur Ruhe kommen können und man im Flur immer darauf achten muss, nicht auf herumliegende Spielzeugautos zu treten, ist der Ärger nicht weit. „Ein Kind muss in der Wohnung auch mal etwas Größeres aufbauen können, ohne dass es jeden Abend wieder eingeräumt werden muss“, sagt die Wohnpsychologin Antje Flade. Zu große räumliche Einschränkungen können die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen.
Ungünstig ist auch eine weit abgelegene Kleinküche, in der sich nur eine Person aufhalten kann. Wer dort arbeitet, während der Rest der Familie am entfernten Esstisch sitzt, fühlt sich leicht ausgeschlossen.
Ein Stück Privatheit für jeden
Am besten ist es, wenn jedes Haushaltsmitglied einen eigenen Bereich für sich allein hat, den man nach eigenen Wünschen gestalten kann und in den man sich zurückziehen kann. Das gilt selbstverständlich auch für die klassische Hausfrau. Im Wohnungsbau, der auf die traditionelle Familie zugeschnitten war, hielt man das noch für unnötig, schließlich hätte die Hausfrau tagsüber ja die ganze Wohnung für sich. Eine gute Wohnung sollte aber jedem Haushaltsmitglied ein Mindestmaß an Privatheit ermöglichen.
Ein günstiger Grundriss hat annähernd gleich große Zimmer, deren Nutzungen bei Bedarf gewechselt werden können. Ein großes Zimmer, das mit einer mobilen Trennwand in zwei kleine unterteilt werden kann, macht das Wohnen erheblich flexibler. So muss man nicht gleich eine neue Wohnung suchen, wenn die Familie Zuwachs erhält, die Kinder älter werden oder als Erwachsene das Haus verlassen.
Für Familien mit Kindern ist das Wohnen in den oberen Geschossen eines Hochhauses mit Problemen verbunden. Man kann Kinder in einem bestimmten Alter nicht allein draußen spielen lassen, wenn es keinen Sicht- und Rufkontakt zur Wohnung gibt. Die Folge ist, dass Kinder mehr drinnen spielen und weniger eigenständig sind.
Anders als beim Wohnungsbau wurden bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen schon früh psychologische Aspekte berücksichtigt. Viele große Firmen haben ihre Bürogebäude von Psychologen unter die Lupe nehmen lassen, um die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten und damit auch die Produktivität des Betriebs zu steigern. Entsprechende Umgestaltungen zahlen sich für den Arbeitgeber bar aus: Die Arbeitsleistung steigert sich US-amerikanischen Studien zufolge um zehn bis 50 Prozent. Die Gestaltung von Großraumbüros ist psychologisch bereits gut erforscht.
Da immer mehr Menschen auch zu Hause arbeiten, lassen sich diese Erkenntnisse heute auch im Wohnungsbau anwenden. Beim konzentrierten Arbeiten am Schreibtisch ist es wichtig, dass der Blick zwischendurch auch mal auf Wanderschaft gehen kann. Ein Arbeitsplatz nah am Fenster mit einer möglichst weiten Aussicht in die freie Natur ist daher günstig. Der Ausblick auf eine unregelmäßige Landschaft und wuchernde Pflanzen bildet eine entspannende Abwechslung zum logisch strukturierten Arbeiten. Wenn es keinen Arbeitsplatz mit Aussicht gibt, können schon Zimmerpflanzen einen ähnlichen Effekt erzielen. Ja sogar Bilder von grünen Landschaften können im Arbeitszimmer für Entspannung sorgen.
Farbe schafft Behaglichkeit – oder Stress
Farben haben messbare physiologische Effekte auf Körper und Seele: Blau oder grün gestrichene Räume wirken beruhigend, daher sind diese Töne für Schlafzimmer und Arbeitszimmer zu empfehlen. Rot, orange und gelb wirkt dagegen anregend. In extrem bunten Räumen fühlt man sich möglicherweise unterdrückt und hat den Eindruck, die Sache emotional nicht mehr im Griff zu haben. Behaglichkeit ist dadurch ausgeschlossen. Helle Farben lassen Räume generell größer und weniger beengt erscheinen, während Streifen mit harten Kontrasten sogar Stress auslösen.
Solchen „visuellen Stress“ kann man in der Wohnung mit ein bisschen Wandfarbe abstellen. Andere Stressfaktoren lassen sich nicht so leicht beseitigen. Lärm, Hitze, Luftverschmutzung oder schlechtem Raumklima kann man schwerlich entrinnen, und Beengtheit, falsch dimensionierte Räume sowie ungünstige Grundrisse lassen sich in der Wohnung kaum ändern – es sei denn, man zieht um. Auf Stress reagiert der Mensch mit Aggressionen oder Flucht. Wenn beides unmöglich ist oder sich als wirkungslos herausgestellt hat, verfällt man in Resignation, im schlimmsten Fall in eine „gelernte Hilflosigkeit“, das heißt, man wehrt sich grundsätzlich nicht mehr, weil man glaubt, dass es sowieso nichts nützt.
Um Fehlentscheidungen bei der Anmietung einer Wohnung zu vermeiden oder die Brauchbarkeit seiner Wohnung zu verbessern, muss man nicht unbedingt eine psychologische Wohnberatung konsultieren. Der erste und wichtigste Schritt ist, Wohnkonventionen, Einrichtungstrends und alte Gewohnheiten einmal außer acht zu lassen und sich selbst zu fragen, was man von seiner Wohnung eigentlich erwartet. Viele Lösungen ergeben sich dann schon fast von selbst. Pauschale Ratschläge und goldene Regeln wie beim Feng-Shui wird man von keinem Psychologen bekommen. Schließlich sind die Menschen sehr verschieden. Nicht jeder mag es, wenn sein Bett mit dem Kopfende an einer bestimmten Wand steht oder das Sofa in einem bestimmten Blickwinkel zur Tür. Jeder hat andere Vorlieben. Wenn man die erkennt und sich daran hält, kann man nicht mehr so viel falsch machen.
Jens Sethmann
MieterMagazin: Werden psychologische Aspekte beim Wohnungsbau genügend berücksichtigt?
Flade: Es wird noch zu sehr der Akzent auf das Erscheinungsbild gelegt. Psychologische Aspekte, zum Beispiel wie sich Menschen ihr ganz persönliches Zuhause schaffen können und die Frage der Gebrauchsfähigkeit einer Wohnung geraten dabei mitunter etwas aus dem Sichtfeld. Oft muss ein Gebäude die Signatur des Architekten widerspiegeln. Das Haus soll von außen toll aussehen, man soll erkennen, dass ein bekannter Architekt Hand angelegt hat. Von außen sieht das zwar interessant aus, es entstehen dabei aber auch manchmal Grundrisse mit unbrauchbaren Ecken, die die Bewohner kaum nutzen können.
MieterMagazin: Als Mieter hat man ja im Gegensatz zu Eigentümern oder Bauherren viel geringere Einflussmöglichkeiten auf seine Wohnung. Worauf sollte man achten?
Flade: Da ist es besonders wichtig, dass das Gehäuse stimmt. Als Mieter muss man nehmen, was da ist, zumindest die architektonische Hülle. Die Wohnräume sollten deshalb nutzungsoffen angelegt sein, so dass sich verschiedene Wohngenerationen auch verschieden einrichten und sich dann darin wohlfühlen können. Gerade Mietwohnungen sollten solche Spielräume bieten, weil Umbauten viel weniger möglich sind als in einer Eigentumswohnung. Das gilt auch mit Blick auf die Nachbarschaft. Als Mieter kann man nicht so einfach eine Mauer ziehen oder eine hohe Hecke pflanzen – man ist auch mehr darauf angewiesen, dass man mit den Nachbarn gut auskommt.
MieterMagazin: Was kann die Psychologie für das Wohlfühlen in der Wohnung leisten? Reicht es nicht, sich auf sein Empfinden oder seinen Geschmack zu verlassen?
Flade: Das reicht bis zu einem gewissen Grad, doch man erreicht unter Umständen nicht das, was möglich wäre. Allgemein kann die Psychologie für die räumlichen Bedingungen in der Wohnung sensibilisieren. Das Wohnen ist so „gewohnt“, dass man es gar nicht in Frage stellt. Mancher hat zum Beispiel eine Möblierung, die sehr ungünstig ist und das Wohnen behindert – und dies aus keinem anderen Grund, als dem, das er es immer schon so gemacht hat. Darauf sollte man aufmerksam werden und sich die Frage durch den Kopf gehen lassen: Was könnte ich besser machen? Wäre es nicht viel besser, diesen Raum anders zu nutzen? Wie können in der Wohnung mehr Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden?
Das Interview führte Jens Sethmann.
MieterMagazin 3/09
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Fotos: Christian Muhrbeck
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Zum Weiterlesen:
Antje Flade: Wohnen – psychologisch betrachtet, Verlag Hans Huber, Bern 2006 (2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage), 262 Seiten, 19,95 Euro
Antje Flade: Architektur – psychologisch betrachtet, Verlag Hans Huber, Bern 2008, 334 Seiten, 24,95 Euro
Paul Klaus-Dieter Bär: Architekturpsychologie. Psychosoziale Aspekte des Wohnens, Psychosozial-Verlag, Gießen 2008, 223 Seiten, 22,90 Euro
Rat und Tat
Recht auf Wohlfühlen
Mieter können ihre Wohnung grundsätzlich so einrichten, wie es ihnen gefällt. In der Gestaltung der Wände sind sie frei. Sie können die Wände lila und schwarz streichen oder Gebirgsbach-Fototapeten anbringen. Der Vermieter kann aber verlangen, dass die Wände beim Auszug wieder einen neutraleren, gemäßigten Farbton haben. Auch Einrichtungen wie Teppiche, Hängeböden, Hochbetten oder Einbauschränke sind erlaubt, müssen aber beim Auszug auf Verlangen entfernt werden.
Bauliche Veränderungen wie Wanddurchbrüche, das Einziehen von Zwischenwänden oder der Austausch von Türen sind ohne Zustimmung des Vermieters nicht erlaubt. Man sollte sich die Erlaubnis auf jeden Fall schriftlich geben lassen, um die Zustimmung des Vermieters nachweisen zu können, wenn es beim Auszug zum Streit kommt.
js
Die Hamburger Psychologin Antje Flade betreibt Wohn- und Mobilitätsforschung und ist Autorin der Bücher „Wohnen – psychologisch betrachtet“ und „Architektur – psychologisch betrachtet“.
Foto: privat
09.06.2013