Drei Tage lang stand das Thema Energieeffizienz bei den zehnten „Berliner Energietagen“ wieder ganz oben auf der Tagesordnung.
Rund 5300 Teilnehmer waren auf Einladung der „Berliner Impulse“ im Ludwig-Erhard-Haus der Industrie- und Handelskammer erschienen. Auf rund 40 Veranstaltungen mit 200 Vorträgen und Podiumsstatements war auch in diesem Jahr ein ausgezeichneter Überblick über die aktuelle politische Diskussion, die neuen technischen Möglichkeiten und die Umsetzungsprobleme im Bereich Energieeffizienz zu erhalten.
Erstmalig hat auch der Deutsche Mieterbund eine eigene Veranstaltung im Rahmen der Berliner Energietage durchgeführt. DMB-Bundesdirektor Lukas Siebenkotten machte deutlich, dass Klimaschutz ohne Sozialpolitik rasch an seine Grenzen stößt. Mit den Barrieren energiesparenden Verbraucherverhaltens setzte sich die Juniorprofessorin Dr. Schweizer-Ries von der Universität Magdeburg auseinander. Neu war der Stellenwert, den beide Themen auf den Energietagen erhielten. Insbesondere die drohenden sozialen Schieflagen bei langfristig ansteigenden Energiekosten wie aber auch die begrenzte Belastungsfähigkeit der Mieter und selbstnutzender Eigentümer für klimaschutzbedingte Mehrkosten des Wohnens wurden zu einem wichtigen Eckpfeiler der Energieeffizienzdebatte.
Der Streit um die Kohlekraftwerke in Berlin (Klingenberg) und Hamburg (Moorburg) und die vorgeschlagenen Anschlusszwänge in den Klimaschutzgesetzen einzelner Bundesländer haben offenkundig auch eine Debatte um die Rolle der Fernwärme angestoßen. Nach den Strom- und Telefonnetzen sind auch die Fernwärmenetze ins Visier höherer Klimaschutzanforderungen geraten. Diese Diskussion kann auch mietrechtliche Folgewirkungen haben.
rw
MieterMagazin 6/09
Die Bedeutung des Klimaschutzes spiegelt sich in der zunehmenden Teilnehmerzahl der „Berliner Energietage“
Foto: Michaela Krause
07.04.2013