Nach einer aktuellen Untersuchung stiegen die Heiz- und Warmwasserkosten für eine 77 Quadratmeter große Wohnung in mit Heizöl versorgten Mehrfamilienhäusern von bundesweit durchschnittlich 823 Euro in der Saison 2006/2007 auf 877 Euro für die Periode 2007/2008, das heißt um rund sieben Prozent. Die Berliner Mieter kommen danach relativ gut weg: Sie mussten nur 0,6 Prozent mehr zahlen.
Für die Untersuchung analysierte das Messdienstunternehmen Techem die Daten von 534.000 Wohnungen in 93.000 Mehrfamilienhäusern. Der Kostenanstieg war trotz eines knapp 13-prozentigen Anstiegs des Heizölpreises von 0,55 auf 0,62 Euro pro Liter und bei annähernd gleich gebliebenem Energieverbrauch mit bundesweit sieben Prozent moderat. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Nebenkosten wie Wartung, Strom, Schornsteinfegerkosten und ähnliches mit 12 Prozent weniger zu Buche schlugen.
Die Analyse ergab allerdings große regionale Unterschiede: Am stärksten stiegen die warmen Nebenkosten pro Wohnung in Schwerin: 125 Euro mehr mussten die Mieter zahlen – das sind 19,8 Prozent. In Hannover waren es 12,3 Prozent mehr, in Saarbrücken 9,5 Prozent. In Bremen sanken die Heiz- und Warmwasserkosten um 4,1 Prozent.
Unterschiedliche Durchschnittspreise resultieren vor allem aus den unterschiedlichen Wohnungsgrößen in den untersuchten Städten. So mussten Haushalte im Raum Kassel durchschnittlich 953 Euro für Heizung und Warmwasser aufwenden, in Berlin waren es 837 Euro, während es in der Region Essen nur 757 Euro waren. Während Wohnungen im Raum Kassel eine durchschnittliche Größe von 83 Quadratmetern haben, sind sie im Raum Essen lediglich 73 Quadratmeter groß – entsprechend niedriger sind die Kosten.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 11/09
05.06.2013