Mit einem Hausnotrufgerät können Senioren und chronisch Kranke im Bedarfsfall schnell und unkompliziert Hilfe anfordern.
Marianne Friedrich, 78, wohnt seit über dreißig Jahren in der Lindenstraße in Kreuzberg. Sie geht noch allein einkaufen, einmal in der Woche kommt ein Pflegedienst. Obwohl sie an Hypertonie und Diabetes leidet, will sie nicht in ein Seniorenheim. Seit drei Monaten trägt sie am rechten Handgelenk einen kleinen Sender, der ihr die gewünschte Sicherheit im Notfall bietet.
Bundesweit nutzen heute etwa 350.000 Menschen diesen Notfallservice. Auch in Berlin boomt der Markt für Personennotsignalanlagen, wie die Systeme offiziell heißen. Anbieter sind neben gemeinnützigen Organisationen auch zahlreiche private Hilfsdienste.
Für die Grundleistungen berechnen die meisten Anbieter monatlich 17,90 Euro. Darin sollten enthalten sein: Leihgabe des Basisgerätes inklusive „Funkfinger“, Installation und Einweisung, Anschluss an die Hausnotrufzentrale, Festlegung der „Alarmierungskette“, Annahme und Weiterleitung von Notrufen sowie Wartung und Reparatur des Basisgerätes. Die einmalige Anschlussgebühr beträgt etwa 10 Euro. Bei Vorliegen einer Pflegestufe (mindestens 1) übernimmt die Pflege- beziehungsweise Krankenkasse die monatlichen Grundgebühren, auch beim zuständigen Sozialamt kann eine Kostenübernahme beantragt werden. Zusatzleistungen wie Schlüsselaufbewahrung, Einsätze von Bereitschaftsdiensten, Nutzung von Rauchmeldern und Weckdiensten kosten zumeist extra. Hier empfiehlt es sich, genau hinzusehen und zu prüfen, welche Leistungen wirklich benötigt werden. Die Grundleistungen sind im Regelfall völlig ausreichend.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 3/08
Der Funksender am Handgelenk alarmiert Hilfe im Notfall
Foto: Bosch Sicherheitssysteme
06.11.2016