Ein Mieterbeirat hat zusammen mit seinem Vermieter, einer großen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, einen niedrigeren Anschlusspreis für Fernwärme durchgesetzt.
Viele Berliner Haushalte sind an das Fernwärmenetz angeschlossen, allein 615000 beim größten lokalen Energielieferanten Vattenfall. Neben Vattenfall behaupten sich noch einige kleinere Unternehmen auf dem Fernwärmemarkt. Mit einem solchen haben sich Mieter und Vermieter eines Hauses mit rund 270 Mietparteien im Bezirk Treptow-Köpenick erfolgreich angelegt. Dabei ging es um die Höhe der Anschlussleistung, die zusätzlich zu den Verbrauchskosten für die Bereitstellung der Wärme anfällt. „Ein Heizgutachten für unser Haus hat gezeigt, dass wir 41 Prozent mehr für Fernwärme zahlen mussten als der Berliner Durchschnitt“, erzählt ein Mitglied des Mieterbeirats. „Und das, obwohl unser Gebäude 1994 umfangreich modernisiert worden war und energetisch auf einem hervorragenden Stand ist.“
Das Gutachten hatte der Mieterbeirat im Jahr 2006 im Rahmen der Kampagne „Klima sucht Schutz“ des Bundesumweltministeriums in Auftrag gegeben. Im nächsten Schritt bat der Mieterbeirat die Wohnungsbaugesellschaft, mit dem Energielieferanten einen niedrigeren Anschlusspreis auszuhandeln. Denn Vertragspartner ist der Vermieter.
Der Erfolg: Rückwirkend zum 1. Oktober 2007 wurden die Anschlusskosten im genannten Haus um 12,3 Prozent gesenkt. „Das macht bei einer 54 Quadratmeter großen Wohnung immerhin knapp 28 Euro im Jahr aus.“
Auch für drei weitere Mietshäuser konnte das kommunale Wohnungsunternehmen gemeinsam mit den Mietern eine Senkung der Anschlussleistung um 10,53 beziehungsweise 10,92 Prozent erwirken.
Kristina Simons
MieterMagazin 6/08
In Treptow verhandelte ein Vermieter niedrigere Fernwärmekosten mit dem Lieferanten
Foto: Kerstin Zillmer
13.04.2013