Mit einem Hausnotrufgerät können alleinstehende ältere Menschen schnell und unkompliziert Hilfe anfordern. Das Berliner Rote Kreuz bemängelt allerdings eine „akute Unterversorgung“ und wirbt derzeit massiv für den Hausnotruf.
Von den etwa 70.000 Berlinern, die allein leben und ambulant versorgt werden, nutzen nach Angaben des DRK lediglich 15.000 den Hausnotruf – trotz einer möglichen finanziellen Unterstützung über die Pflegeversicherung. „Die Verbesserung der ambulanten Versorgung älterer Menschen ist ein ganz aktuelles Thema, denn im Ernstfall ist es sehr wichtig, möglichst schnell helfen zu können“, erklärte dazu Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Präsidentin des Berliner DRK.
Dr. Heidi Knake-Werner, Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales meint: „Leider wissen die Betroffenen viel zu selten, wo sie sich Hilfe holen können.“ Wohnungsbaugesellschaften, Arztpraxen, Apotheken und so weiter haben deshalb im Mai potenzielle Nutzer gezielt zu Informationsveranstaltungen eingeladen. In den „Testwochen“ im Juni und Juli 2008 können interessierte ältere Menschen den Hausnotruf vier Wochen lang kostenlos ausprobieren. Über die Info-Telefonnummer 600300 informiert das Berliner Rote Kreuz Senioren, aber auch Angehörige und Nachbarn über das „Schnupperangebot“. Berliner Schulen haben sich bereit erklärt, älteren Menschen die Funktionen des Systems zu zeigen. Auch die zwölf Koordinierungsstellen „Rund ums Alter“ in den Bezirken werden sich künftig für die stärkere Nutzung der Hausnotrufsysteme engagieren. Denn diese sind nicht nur schnell – Hilfe kommt in der Regel innerhalb von 20 Minuten -, sondern auch preiswert: Der Nutzer zahlt lediglich eine Pauschale in Höhe von 10,56 Euro für die Installation, die Kosten für die Grundleistungen – 18,36 Euro pro Monat – trägt bei Vorliegen einer Pflegestufe (mindestens 1) die Pflegekasse.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 6/08
Dass der Hausnotruf viel Sicherheit bietet, ist vielen Älteren noch nicht bekannt
Foto: Bosch Sicherheitssysteme
11.07.2013