Die EU-Kommission sagt stromfressenden Glühbirnen und Elektrogeräten mit Stand-by-Modus den Kampf an.
Nach 130 Jahren scheint das Ende der Glühbirne nah. Geht es nach den EU-Kommissaren, sollen sie ab Anfang 2010 vom europäischen Kontinent verbannt und durch Energiesparlampen ersetzt werden. Auch Elektrogeräte mit Stand-by-Modus sollen in der EU langfristig abgeschafft werden.
Die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten unterstützen das Vorhaben der Kommission. Hintergrund ist die schlechte Energieeffizienz der Glühbirnen: Nur fünf Prozent des zugeführten Stroms wird in Licht umgewandelt, der Rest verpufft als Wärme. Energiesparlampen sind fünfmal effizienter. Würden alle Haushalte Energiesparlampen einsetzen, könnten jährlich etwa 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid oder 45 Milliarden Kilowatt Strom gespart werden, rechnet die Kommission vor. Das sind Milliarden Euro an Stromkosten, die Verbraucher sparen könnten.
Wer eine Glühlampe gegen eine gleich helle Sparlampe austauscht, hat nach 10.000 Betriebsstunden bis zu 177 Euro gespart, fand die Stiftung Warentest kürzlich heraus. Und obwohl die Energiesparlampe bei der Anschaffung bis zu zehnmal teurer ist, macht sich ein Lampenwechsel meist schon nach weniger als einem Jahr bezahlt.
Dennoch: Offenbar hängen die Deutschen an der Glühbirne. Im Jahr 2007 kauften sie insgesamt circa 30 Millionen der herkömmlichen Leuchtmittel. Energiesparlampen verkauften sich dagegen nur etwa vier Millionen Mal. Dabei haben Energiesparlampen einen weiteren Vorteil: Sie halten sehr viel länger als Glühbirnen, nämlich bis zu 19.000 Stunden. Glühbirnen brennen dagegen oft schon nach 1000 Stunden durch.
Technisch hat sich bei den neueren Energiesparlampen in den letzten Jahren einiges getan. Reagierten die Lampen der ersten Generation zum Teil noch empfindlich auf häufiges An- und Ausschalten, ist dies bei den neueren Modellen nicht mehr der Fall. Sie eignen sich daher auch für Gästetoiletten oder Hausflure.
Sina Tschacher
MieterMagazin 9/08
Energiesparlampen sind äußerlich von konventionellen kaum mehr zu unterscheiden – wohl aber im Verbrauch
Foto: Sabine Münch
10.07.2013