Der Leerstand ist nicht mehr zu übersehen. Anfang Juli zogen vier Abteilungen des Lichtenberger Bezirksamtes von der Frankfurter Allee weg. Und bald wird auch der größte Eigentümer seine Büros an der Frankfurter Allee aufgeben: Die Deutsche Bahn wird in die Innenstadt ziehen und den Gebäudekomplex zwischen der Rusche- und der Magdalenenstraße weitgehend verwaist zurücklassen.
Der Leerstand betrifft Gebäude auf fast einem Kilometer Länge an der nördlichen Seite der Frankfurter Allee. Bei den Flächen zwischen der Möllenhoff- und Magdalenenstraße handelt es sich zwar in erster Linie um Gewerbeflächen – ihr langfristiger Leerstand bliebe jedoch für das ganze Gebiet nicht ohne Folgen.
Der Lichtenberger Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) weiß das. Allein wird der Bezirk den Leerstand nicht bewältigen können. „Wir haben bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen Antrag gestellt: Das Gebiet soll noch Ende dieses Jahres als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden“, sagt Geisel. Dieses soll sich im Osten bis zur Lichtenberger Brücke und im Norden bis zur Gotlindestraße erstrecken. Die Förderung im Rahmen des Sanierungsprogramms soll über acht bis zehn Jahre laufen. „Die wichtigste Frage ist jetzt, wie man mit dem Leerstand umgeht – im Augenblick fehlt uns eine Nutzungsidee“, sagt Geisel.
Derzeit befinde man sich in der Planungsphase, so Geisel. Auf die Bewilligung des Sanierungsprogramms soll ein europaweiter Ideenwettbewerb folgen.
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MieterMagazin 10/08
Leerstand entlang der Frankfurter Allee (hier: leergezogene Bahnverwaltung)
Foto: Christian Muhrbeck
13.04.2013