Die meisten Mieterhaushalte kommen bei der jetzigen Tariferhöhung der Stadtreinigung schlecht weg, denn ihnen stehen für den Restmüll nur große Tonnen oder Container zur Verfügung – und da gehen die Preise um 5 Prozent rauf.
Im Schnitt macht die Tariferhöhung der BSR 2,3 Prozent aus. Um 5 Prozent steigen aber die Gebühren für die in Mehrfamilienhäusern vorzufindenden großen Behälter. So kostet die 240-Liter-Mülltonne statt 90,60 jetzt 94,40 Euro, der 1100-Liter-Behälter statt 270,20 jetzt 284,40 Euro Quartalsentgelt bei wöchentlich einmaliger Leerung. Dagegen werden die Tarife für kleinere Müllbehälter, die 60 oder 120 Liter fassen, knapp 3 beziehungsweise 2 Euro billiger. Die stehen aber hauptsächlich in Einfamilienhäusern.
Der Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, Hartmann Vetter, kritisierte die BSR-Erhöhungen. Sie würden „unterm Strich neben der Mehrwertsteuererhöhung und den Preiserhöhungen für Strom, Gas und Wasser im Jahr 2007 zu weiteren Mehrbelastungen für Mieter führen, die diese angesichts von Einkommensverlusten nicht mehr verkraften können“.
Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Daniel Buchholz, hält die neuen Tarife für „vertretbar“, kritisiert aber, dass die BSR die Biotonne „weiterhin stiefmütterlich behandelt“. In die Richtung geht auch die Einschätzung des Bundes für Umwelt und Naturschutz, der seit langem die kostenfreie Einführung der Biotonne fordert. Denn je mehr Biomüll eingesammelt wird, desto weniger Restmüll bleibt übrig. Für Siegfried Rehberg vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen kann es nicht sein, „dass alle zwei Jahre Gebühren erhöht werden, ohne dass die Kalkulation offengelegt wird.“
Clara Luckmann
MieterMagazin 1+2/07
Betriebskostensteigerung – jetzt auch durch die Müllabfuhr
Foto: Christian Muhrbeck
18.07.2013