Bei Wohnungsleerständen gibt es eine zunehmende Annäherung zwischen West- und Ostdeutschland, so das Ergebnis einer gemeinsamen Auswertung von Heizkostenabrechnungen in 102 Städten und 2,5 Millionen Wohnungen.
Das Forschungsinstitut Empirica und die Firma Techem stellten fest, dass seit 2001 der bundesweite Wohnungsleerstand von ursprünglich 8,9 Prozent auf nunmehr 6,9 Prozent gesunken ist. Auf Seiten der ostdeutschen Kommunen sei dies auf Abrisse und Zusammenlegungen zurückzuführen. Diese hätten den Leerstand aktiv abgebaut. Demgegenüber seien die Leerstandsquoten in westdeutschen Kommunen von 2 auf 2,5 Prozent gestiegen. Für die gegenteilige Entwicklung in den westdeutschen Städten machen die Verfasser die Neubautätigkeit bei Geschosswohnungen verantwortlich.
Hinter diesen Durchschnittswerten verbergen sich ausgeprägte Unterschiede. Es ist jedoch zunehmend nicht mehr die Differenz zwischen Osten und Westen, sondern auch eine zunehmende Ausdifferenzierung der Wohnungsmärkte in westdeutschen Städten, die die Situation bestimmen. Während in Städten wie Ingolstadt, Karlsruhe oder Kempten (Allgäu) die Leerstandsquoten nur bei 0,5 Prozent und weniger liegen, bewegen sie sich in Emden, Duisburg oder Krefeld deutlich über 6 Prozent. Trotz dieser regionalen Unterschiede im Westen sind die Leerstandsquoten Ost nach wie vor mehr als doppelt so hoch. Spitzenreiter sind dabei Städte wie Halle-Saale (11,7 Prozent), Brandenburg (12,2 Prozent) oder Frankfurt/Oder mit einem Leerstand von 16,1 Prozent.
ah
MieterMagazin 3/07
Durch Abrisse gehen die Leerstände in Deutschlands Osten zurück
Foto: empirica
15.04.2013