Als der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky das Buch „Abschied von Multikulti“ in der Helene-Nathan-Bibliothek in den „Neukölln Arcaden“ vorstellte, empfahl er es als „Pflichtlektüre“ für alle, die sich mit dem Thema Zuwanderung beruflich oder interessehalber auseinandersetzen.
Autor Stefan Luft, Politikwissenschaftler an der Universität Bremen, schildert in dem Buch am Beispiel Berlins die Entstehung „ethnischer Kolonien“ und parallelgesellschaftlicher Strukturen in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und die Isolation insbesondere des türkischen Bevölkerungsteils. Immer untermauert mit statistischen Angaben bietet das Buch einen illusionslosen Blick auf die Wirklichkeit. Die Rütli-Schule ist dem Autor dabei Symbol der gescheiterten deutschen Integrationspolitik. Eine neue Integrationspolitik abseits überholter Multikulti-Vorstellungen ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erhalt des inneren Friedens in Deutschland und zur Vermeidung „französischer Zustände“. Aber auch die Zuwanderer haben die Pflicht, etwas für ihre Integration zu tun. Das Buch liefert die Argumente für eine Diskussion, die endlich beginne nmuss.p
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MieterMagazin 3/07
Stefan Luft: Abschied von Multikulti – Wege aus der Integrationskrise, Resch-Verlag 2006, 477 Seiten, 19,90 Euro
18.07.2013