Links und rechts des Han-Flusses zieht sich eine gigantische Hochhauslandschaft die Berghänge hinauf. Die südkoreanische Hauptstadt Seoul gehört mit 22 Millionen Einwohnern zu den weltweit größten Metropolregionen.
Als Südkorea sich ab den 60er Jahren vom Agrar- zum Industrieland wandelte, explodierte die Hauptstadt geradezu. Riesige Neubauviertel und Satellitenstädte wurden rücksichtslos hochgezogen, noch heute verändert sich die Stadt in einem atemberaubenden Tempo und fordert den Bewohnern ein großes Maß an Flexibilität ab. Seouls Anziehungskraft ist bei den Koreanern nach wie vor ungebrochen – trotz der Schattenseiten modernen Großstadtlebens: Konkurrenzkampf, Wohnungsnot, lange Wege, hohe Geschwindigkeit und Anonymität trotz digitaler Kommunikation und Information rund um die Uhr. Die Galerie des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) zeigt, wie koreanische Künstler, Filmemacher und Schriftsteller sich mit den Verunsicherungen auseinandersetzen, die eine derart beschleunigte Entwicklung in der Gesellschaft und beim Einzelnen bewirken. Die ifa-Galerie setzt damit die Reihe „STADTanSICHTen“ fort, in der zuvor schon Metropolen wie Lagos, Istanbul oder Kairo porträtiert wurden.
js
MieterMagazin 4/07
Seoul – Menschen, Räume.
ifa-Galerie, Linienstraße 139/140,
6. April bis 3. Juni 2007,
Dienstag bis Sonntag von 14 bis 19 Uhr,
Eintritt frei
17.07.2013