Mehr als 4000 Sozialwohnungen der dem Vermieterverband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) angehörenden Wohnungsunternehmen stehen leer – mit steigender Tendenz. Ursache sei die durch den Förderabbau bedingte Mietentwicklung, so BBU-Vorstand Ludwig Burckardt.
Die Nettokaltmiete im Sozialwohnungsbestand liege inzwischen vielfach um mehr als 0,50 Euro pro Quadratmeter im Monat über der in freifinanzierten Wohnungen, erklärte anlässlich der Jahrespressekonferenz des BBU Vorstandsmitglied Ludwig Burckardt. Das Mietniveau sei in den BBU-Wohnungen von 4,35 Euro und Quadratmeter im Monat nettokalt im Jahr 2005 auf 4,47 im Jahr 2006 angestiegen. Der Verband verlangt deshalb vom Berliner Senat eine marktgerechte Steuerung des Förderabbaus. Denkbar sei auch die erneute Festlegung einer Miethöhekappungsgrenze, wie sie bis 2005 bestand. Danach könnte der Förderabbau bei Wohnungen gebremst werden, die zum Beispiel bereits die Schallgrenze von 5 Euro pro Quadratmeter im Monat überschritten haben. Beim Berliner Mieterverein (BMV) stößt diese Forderung auf Zustimmung. Viele Vermieter könnten wirtschaftlich aber auch von sich aus unterhalb der rechtlich zulässigen Miete bleiben. „Es ist grotesk, wenn von den 58.000 Sozialwohnungen der BBU-Unternehmen ab Baujahr 1972 inzwischen mehr als 4000 leer stehen, während die Nachfrage nach preisgünstigen Wohnungen laut Wohnungsmarktbericht des Senats das Angebot auf dem Wohnungsmarkt um mehr als das Doppelte übersteigt“, kritisiert Reiner Wild, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins. „Die Sozialmietenpolitik des rot-roten Senats ist inzwischen eine Preislokomotive auch für freifinanzierte Wohnungen“, so Wild.
Die BBU-Mitgliedsunternehmen konnten im Jahr 2006 die Wohnungsleerstände weiter verringern, so Ludwig Burckardt. Ende Dezember 2006 standen von den insgesamt 670.000 Wohnungen rund 34000 leer, 4000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Leerstandsquote sank von 5,5 Prozent im Jahr 2005 auf 5,1 Prozent in 2006, wobei der Rückgang im Ostteil der Stadt deutlich höher ausfiel. In Marzahn-Hellersdorf ist der Leerstand mit einer Quote von 10,1 Prozent aber weiter deutlich am höchsten. Fast die Hälfte des Wohnungsleerstands war 2005 auf Vermietungsschwierigkeiten zurückzuführen, knapp ein Zehntel auf Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten.
mm
MieterMagazin 5/07
„Die Sozialmieten liegen vielfach über den Marktmieten“:
BBU-Vorstand Ludwig Burckardt
Foto: BBU
Nähere Informationen auf der Internetseite des Vermieterverbandes BBU
www.bbu.de unter „Presse“
17.07.2013