Vattenfall machte den Anfang, dann zogen zahlreiche Stromanbieter nach: Zum 1. Juli, also einen Tag nach dem Wegfall der staatlichen Genehmigungspflicht für Stromtarife, erhöhten sie teils drastisch ihre Preise. Verbraucherverbände rufen nun dazu auf, den Stromlieferanten zu wechseln. Seit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 wächst die Zahl der Anbieter sowohl beim konventionellen wie auch beim Ökostrom.
„Nachdem Vattenfall eine Preiserhöhung und eine neue Tarifstruktur zum 1. Juli dieses Jahres angekündigt hat, erhält die Verbraucherzentrale unzählige Anfragen zum Anbieterwechsel“, berichtet Marion Dinse, Sprecherin der Verbraucherzentrale Berlin. Vielen scheint es in erster Linie gar nicht mehr darum zu gehen, Stromkosten zu sparen. Dinse: „Die Verbraucher sehen im Wechsel die einzige Möglichkeit, sich zu wehren.“ Zusammen mit der Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung bietet die Verbraucherzentrale seit dem 6. Juni eine Beratung zum Stromanbieterwechsel an.
Schon seit Jahren informiert auch die Stiftung Warentest über Preise und Konditionen bundesweiter und regionaler Anbieter von konventionellem wie Ökostrom. Via Download oder Faxabruf können Interessierte monatlich aktualisierte Listen anfordern. Neben Modellberechnungen für Singles, Vierpersonenhaushalte und Vielverbraucher enthalten sie Angaben zu den Vertragsbedingungen und der Zusammensetzung des Stroms. „Von all unseren Serviceangeboten wird dieses am häufigsten genutzt“, erzählt Petra Kabelitz von der Stiftung Warentest.
Wer sich für Ökostrom interessiert, findet unter www.ecotopten.de/ prod_strom_prod.php eine kostenlose Marktübersicht des Öko-Instituts. Für vier bundesweite und rund 90 regionale Ökostromanbieter werden die monatlichen Grundpreise und die durchschnittlichen Jahreskosten jeweils für Ein- bis Vierpersonenhaushalte berechnet.
Generell lohnt sich vor dem Wechsel ein Blick ins Internet, denn einige, vor allem regionale Anbieter bieten günstigere Online-Tarife an.
Kristina Simons
MieterMagazin 7+8/07
Ein Vergleich der Stromanbieter kann sich lohnen
Foto: Kerstin Zillmer
Telefonische Auskünfte der Verbraucherzentrale Berlin:
jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr
unter Tel. 214 85-219.
Mittwochs von 16 bis 20 Uhr
kann man sich für 5 Euro
persönlich beraten lassen
in der Geschäftsstelle
Bayreuther Straße 40,
10787 Berlin.
07.10.2020