Betr.: MieterMagazin 7+8/07, Seite 8, Kristina Simons:
„Küchenherde: Induktion ist Spitze“
Falsches Signal
Ihr Hinweis, dass Induktionsherde rund ein Drittel weniger Strom fressen als klassische Elektroherde, ist richtig und wichtig zu wissen. Die erste Zeile des Textes gibt aber ein falsches Signal. Elektroherde sind generell nicht ökologisch: Im Kraftwerk werden wertvolle Rohstoffe verbrannt. Die freigesetzte Energie erhitzt Wasser. Dieses treibt in Dampfform eine Turbine und diese wiederum einen Generator an. Der wandelt die kinetische Energie in elektrische Energie um. Diese wird über Leitungen zu den Haushalten geleitet. Dort erzeugt der elektrische Herd heißes Wasser, in dem die Lebensmittel gegart werden.
Verfolgen wir 100 Liter Heizöl, das in dem Kraftwerk verbrannt wird: Circa 42 Liter kommen aus dem Kraftwerk wieder heraus – in Form von elektrischem Strom. Leitungsverluste tun ihr Übriges: Circa 33 Liter Heizöl (wenn optimal gearbeitet wird) kommen am Herd in der Küche an. Auch wenn es ein Induktionsherd ist: Circa 15 Liter von den ursprünglich eingesetzten 100 Litern Heizöl erfüllen ihren Zweck. Die restlichen 85 Liter Heizöl sind nur dazu da, die Energie in irgendeiner Wohnung bereitzustellen, die in 15 Litern Öl chemisch gespeichert waren. Was ist daran besonders sparsam?
A. Kulmus, 13409 Berlin
Betr.: MieterMagazin 10/07, Seite 22, Nicole Lindner-Verweyen:
„Kinderheime: Leben nahebringen, wie es ist“
Bemerkenswert
Als nicht nur höchst erfreulich, sondern auch als bemerkenswert informell darf dieser Beitrag einzustufen sein, bei dem noch zusätzlich und erklärend auf die problematischen Erziehungsmethoden während der NS-Zeit und in den Nachkriegsjahren eingegangen wird. Es war gewiss nicht zu erwarten gewesen, dass dieses Problemfeld in einem Mieterschutz-Medium thematisiert würde. Umso mehr werden es Ihnen die vielen tausend (noch lebenden) ehemaligen Fürsorgezöglinge danken, dass auf das erlittene Unrecht (wenn auch nur am Rande) nochmals hingewiesen wird.
A. Bräuker, per E-Mail
Betr.: Leserbrief im MieterMagazin 10/07, Seite 4:
„Niveau eines Münteferings“
Unverstandene Symbolik
Der Leserbriefschreiber hat offenbar die Symbolik nicht richtig verstanden. Hier werden nicht Menschen mit Heuschrecken verglichen, sondern Firmen, deren einziges Geschäft es ist, Wirtschaftsobjekte günstig zu erwerben und zu verwerten, um die hohen Renditeversprechungen an ihre Geldanleger halten zu können. Die Folgen sind hinlänglich der Presse zu entnehmen. Als einer der Pro-tagonisten auf dem Foto hätte ich mich auch nicht zu einem Vergleich von Schädling und Mensch hergegeben. Chr. Sann sollte (zumindest innerlich) uns sowie Herrn Müntefering Abbitte dafür tun, dass er/ sie uns mit älteren Zitanten dieses Vergleiches gleichgestellt hat.
Otto Eigen, BMV-Bezirksgruppe Charlottenburg-Wilmersdorf, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 10/07, Seite 6, Kristina Simons:
„Der Anspruch wird genauer kontrolliert“
Kontrollen bei den Falschen
Schön, dass Ansprüche genauer kontrolliert werden. Nur leider bei den Falschen. Zum Thema Missbrauch von Sozialleistungen sollte man die Zahlen genauer ansehen. Korrektur heißt nicht immer Korrektur nach unten. Wie verständlich die Leistungsrichtlinien allgemein sind, sieht man an der 50-Prozent-Korrekturquote bei den Sozialgerichtsverfahren zu ALG II.
Wo bleiben die akribischen und ausgefeilten Kontrollmechanismen bei der „Märchensteuer“ (warum die wohl so heißt in Unternehmenskreisen) und bei den 15 Milliarden Zinserträgen aus Schwarzgeld-Auslandskonten?
F. Widmann, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 6/07, Seite 14, Clara Luckmann:
„Macht der Gewohnheit“
Lichtschalter nutzen
Für das beste Mittel der Energieersparnis halte ich nach wie vor den Lichtschalter, mit dem überflüssige Geräte und Lampen ausgeschaltet werden können. Energiesparlampen haben ihre Nachteile: Sie sind in der Anschaffung vergleichsweise teuer und ihre Lebensdauer ist bei weitem nicht so lang wie angepriesen. Durch haushaltsübliches häufiges Ein- und Ausschalten leiden sie, so dass man sich ihre Anschaffung sehr genau überlege sollte. Außerdem sind sie nichts für den Hausmüll, sondern müssen als Sondermüll entsorgt werden. Die in dem Artikel genannte maximale Lebensdauer von 15 Jahren halte ich für eine reine Fiktion. Bei dem Aufruf zur Energieeinsparung sollte man darauf achten, nicht einseitig die Interessen der Elektroindustrie zu vertreten, die ihre Produkte unter die Leute bringen will.
M.-R. Roski, per E-Mail
MieterMagazin 11/07
15.07.2013