„Im Durchschnitt zahlen Deutschlands Mieter für ihre Wohnung 2,44 Euro pro Quadratmeter im Monat an Betriebskosten“, erklärte Mieterbund-Direktor Dr. Franz-Georg Rips anlässlich der Vorstellung eines bundesweiten Betriebskostenspiegels.
Für die Durchschnittswohnung von 70 Quadratmetern muss ein Mieter im Schnitt 110 Euro monatlich für kalte Betriebskosten und noch einmal 60 Euro für Heizung und Warmwasser aufwenden. Nach Berechnungen des Deutschen Mieterbundes machen die Betriebskosten damit rund 35 Prozent der Gesamtmiete aus. Für den ersten bundesweiten Betriebskostenspiegel hat der Deutsche Mieterbund rund 13.000 Abrechnungen des Jahres 2004 ausgewertet. Die überwiegend von den Mietervereinen stammenden Abrechnungen beziehen sich auf gut 10 Millionen Quadratmeter Mietwohnungsfläche. Der bundesweite Spiegel, der für die prüfenden Mieter oder Vermieter nur einen ersten Anhaltspunkt liefern kann, soll nun jährlich fortgeschrieben werden.
Im Vergleich mit der Berliner Betriebskostenübersicht 2003, die das Forschungsinstitut GEWOS im Auftrage des Senats letztes Jahr erstellt hat, ergeben sich nur wenige Differenzen. Diese betreffen Kosten für Heizung, Entwässerung, Hauswart und Aufzug. Heizkosten sind im Schnitt in Berlin deutlich geringer, Hauswartskosten etwas. Für Aufzug und Entwässerung muss in Berlin mehr gezahlt werden als im bundesdeutschen Durchschnitt.
„Anders als in den meisten deutschen Städten haben wir mit dem vom Senat im letzten Jahr herausgegebenen Betriebskostenspiegel bereits eine hervorragende Übersicht“, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Berliner Mieter sollten sich weiter an dieser Übersicht orientieren. Sie wird jetzt, wenn auch nur zähneknirschend, von Vermieterverbänden akzeptiert, nachdem sich deren Kritik an mangelnder Repräsentativität in Luft aufgelöst hat.
MM
MieterMagazin 1+2/06
Leichte Unterschiede bei den Betriebskosten
in Berlin und bundesweit: Beispiel Aufzug
Foto: Otis GmbH
01.08.2013