Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat den Berliner Grundstücksmarktbericht für 2005 vorgelegt. Der Trend: Es wurden mehr Grundstücks- und Wohnungsverkäufe vorgenommen und dabei höhere Preise erzielt.
„Der Berliner Grundstücksmarkt hat seine Talfahrt beendet“, verlautbart die Senatsverwaltung, die 2005 einen „rekordverdächtigen Zuwachs“ feststellte. Die Zahl der abgeschlossenen Kaufverträge sei von rund 18.500 auf 24.506, also um 32 Prozent, angestiegen. Der Umsatz stieg gar um 48 Prozent auf insgesamt 9,1 Milliarden Euro.
Der Boom der Kaufvertragsabschlüsse ist hauptsächlich auf die Streichung der Eigenheimzulage zurückzuführen: Viele, die den Wunsch nach Wohneigentum hatten, kauften schnell noch eine Eigentumswohnung oder ein Baugrundstück. 62 Prozent aller Kaufverträge erklärten sich dadurch, diese Verkäufe machten jedoch nur 21 Prozent des Geldumsatzes aus.
Den Löwenanteil beim Umsatz macht vor allem der Verkauf von ganzen Wohnungspaketen an Anlegergesellschaften aus. Diese würden nun allerdings nicht mehr wie beim GSW-Verkauf große Kontingente „nahezu unbesehen“ kaufen, wie die Senatsverwaltung mitteilt. Inzwischen würden „sehr viel kleinere Pakete zusammengestellt und dabei vermehrt auf die Solidität der Objekte geachtet“.
Dabei steigen natürlich auch die Preise. Der Erwerber einer Wohnanlage wird den hohen Kaufpreis durch Mieterhöhungen wieder hereinholen wollen. Betroffene Mieter haben daher vom Ende der „Talfahrt“ bei den Verkäufen Mietsteigerungen zu erwarten. Die Preisentwicklung ist in Berlin allerdings je nach Lage und Art der Objekte uneinheitlich.
Jens Sethmann
MieterMagazin 9/06
Rekordzuwachs: Die Zahl der Haus- und Wohnungsverkäufe ist im letzten Jahr um ein Drittel gestiegen
Foto: Jens Sethmann
28.07.2013