Das alte Nikolaiviertel in Trümmern, der Fischerkiez kurz vor dem Abriss, Omnibusse auf dem Alexanderplatz, Marzahn als Großbaustelle – viele bisher unveröffentlichte Fotografien aus der „Hauptstadt der DDR“ hat die Berlinische Galerie nun in dem Bildband „Ost-Berlin und seine Bauten“ versammelt.
Die Fotos stammen aus dem Archiv des Ost-Berliner Magistrats für Städtebau. Die Berlinische Galerie übernahm 1992 das Fotoarchiv, aber erst nach dem Einzug in das neue Haus in der Alten Jakobstraße konnte man die über 35.000 Schwarzweißfotos sichten. Die im Katalog veröffentlichte Auswahl vermittelt einen guten Überblick über 45 Jahre Bauen in Ost-Berlin: von den Provisorien in den Ruinen über die radikale Umgestaltung des Zentrums und den großen Plattenbauwohngebieten am Stadtrand bis zum historisierenden Neubau des Nikolaiviertels. Dokumentiert wurden nicht nur Neubauten, sondern auch zum Abriss vorgesehene Straßenzüge. Auch nicht realisierte Bauzeichnungen und Architekturmodelle, die inzwischen verloren gegangen sind, überlebten im Archiv als Fotografien. Insgesamt ist „Ost-Berlin und seine Bauten“ eine wertvolle Dokumentation eines mehrfach völlig veränderten Stadtbildes.
js
MieterMagazin 12/06
Ost-Berlin und seine Bauten – Fotografien 1945-1990,
Berlinische Galerie, Ernst Wasmuth Verlag,
Tübingen/Berlin 2006, 196 Seiten, 24,80 Euro
(in der Berlinischen Galerie: 19,80 Euro)
28.07.2013