Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, braucht auch eine entsprechend geeignete Wohnung. Die Suche danach soll nun durch die neue Internetseite www.rb-wohnungen.de erleichtert werden. Doch ob eine Wohnung tatsächlich rollstuhlgerecht ist, wird nicht geprüft.
Die Idee ist gut: Menschen mit eingeschränkter Mobilität können sich über eine Internetseite tagesaktuell einen Überblick über für sie taugliche Wohnungen verschaffen. Individuelle Wünsche – zum Beispiel hinsichtlich Größe, Miete oder Bezirk – können über eine Suchmaske spezifiziert werden. Die Kontaktdaten des Vermieters werden gleich mitgeliefert.
Eingerichtet hat die Seite das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo). Veröffentlicht werden allerdings nur Wohnungen, von denen das Landesamt überhaupt erfährt und deren Eigentümer mit der Veröffentlichung einverstanden sind. „Vermieter oder Wohnungsgesellschaften informieren uns über freie Wohnungen. Zudem arbeiten wir eng mit den Wohnungsämtern in den Bezirksverwaltungen zusammen“, erklärt Silvia Kostner vom LAGeSo.
Der Berliner Verein „Albatros“ ist skeptisch hinsichtlich der Nutzbarkeit: „Die Wohnungen werden nicht auf ihre rollstuhlgerechte Ausstattung hin geprüft“, so die Kritik. Aus Unwissenheit stufen Vermieter ihre Wohnungen allzu oft falsch ein. „Doch barrierefrei ist noch lange nicht rollstuhlgerecht.“ So werde häufig gar nicht angegeben, ob die Türen breit genug seien für einen Rollstuhl, ob es genug Bewegungsfläche gebe oder ob sich im Haus ein Fahrstuhl befinde. Weiterer Kritikpunkt des Vereins: „Es werden keine Bus- und Bahnverbindungen und deren Rollstuhltauglichkeit genannt.“ Dies sei bei der Wohnungssuche ebenfalls sehr wichtig.
Das LAGeSo bietet vorerst weiterhin unter Tel. 90126695 eine persönliche Beratung an.
Kristina Simons
MieterMagazin 12/06
Leider nicht ausgereift:
Wohnungsdatenbank für Rollstuhlfahrer
Foto: Christian Muhrbeck
23.05.2019