Die Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen haben Ende vergangenen Jahres einen Entschließungsantrag zur „Stabilisierung und Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Wohnens“ eingereicht. Das Projekt wird vom Deutschen Mieterbund (DMB) und vom Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen als wichtiges Reformvorhaben der Regierungskoalition gewertet.
Der Entschließungsantrag greift die Empfehlungen der „Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften der Bundesregierung“ auf, die im Juli 2004 ihren Abschlussbericht veröffentlicht hat (MieterMagazin 8/04, Seite 14/15: „Wege in die Zukunft“). „Dass Wohnungsgenossenschaften künftig gefördert werden sollen, ist begrüßenswert“, sagt Hartmann Vetter, Hauptgeschäftsführer des Berliner Mieterverein. Der Bundestag fordert die Bundesregierung in diesem Antrag auf, zunächst „eine breite gesellschaftliche Diskussion des individuellen und gesellschaftlichen Nutzens genossenschaftlichen Wohnens“ zu initiieren. Daran sollen auch die Kommunen, Wohnungsgenossenschaften und Verbände beteiligt werden.
Aber es soll nicht nur geredet, sondern auch gehandelt werden: „Modellvorhaben und Pilotprojekte“ sollen Impulse geben, um etwa den Genossenschaftsgedanken zu stärken. Insbesondere für Haushalte mit Kindern und Haushalte älterer Menschen soll diese Wohnform attraktiv gestaltet werden. Ziel ist es, kleine Wohngenossenschaften zu unterstützen und neue genossenschaftliche Wohnprojekte zu gründen.
Lars Klaaßen
MieterMagazin 1+2/05
Regierungsfraktionen wollen den Genossenschaftsgedanken stärken: attraktives Modell für Haushalte mit Kindern
Foto: Kerstin Zillmer
26.01.2017