Mit 10,32 Millionen Euro will die Senatsverwaltung für Soziales in den nächsten drei Jahren Selbsthilfestellen und Nachbarschaftszentren unterstützen. Ihr Engagement sei wichtig, um die Entwicklung in den Kiezen voranzubringen.
Bereits zum dritten Mal wurde ein solcher Stadtteilzentrenvertrag geschlossen. Er sichert insgesamt 40 Einrichtungen in allen Bezirken die Finanzierung bis Ende 2007. Statt Jahr für Jahr um die Förderung zu zittern, besteht jetzt also Planungssicherheit. Bevor 1998 erstmals ein solcher Vertrag auf den Weg gebracht wurde, waren die Senatszuwendungen freiwillige Leistungen, die je nach Haushaltslage immer wieder gekürzt wurden. Zudem erhielten die Einrichtungen früher die Fördermittel von verschiedenen Ressorts. Mit dem nun geschlossenen Vertrag soll auch eine stärkere Abstimmung und Vernetzung der Projekte untereinander erreicht werden. Für die Umsetzung ist der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin zuständig.
Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen die Einrichtungen bestimmte Vorgaben erfüllen. So sollen sie niedrigschwellige Beratungsangebote machen, bürgerschaftliches Engagement unterstützen sowie Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Welche Angebote konkret gemacht werden, richtet sich natürlich nach dem sozialen Umfeld. So gibt es zum Beispiel im Nachbarschaftsheim Neukölln in der Schierker Straße ein breitgefächertes Angebot für alle Altersgruppen: Beratung zu Hartz IV, Eltern-Kind-Treff, Hausaufgabenhilfe, Tauschring, eine Seniorengruppe und vieles mehr.
Weil es in Neukölln oder Kreuzberg größere soziale Probleme gibt als in Zehlendorf, erhalten Einrichtungen in solchen Gebieten mehr Geld. Grundlage für die Gewichtung ist der Sozialstrukturatlas 2003.
Birgit Leiß
MieterMagazin 4/05
Die finanzielle Zitterpartie ist zu Ende: Stadtteilarbeit im Nachbarschaftsheim Neukölln in der Schierker Straße
Foto: Christian Muhrbeck
26.04.2013