„Mitten in der so gern beschworenen Service-Wüste Deutschland zeigen zahlreiche Unternehmen der Wohnungswirtschaft, dass es auch anders geht“, äußerte Prof. Heinz Nagler von der Technischen Universität Cottbus in Bad Saarow, wo der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) seine „dienstleistungsfreundlichsten“ Wohnungsunternehmen auszeichnete.
In der Kategorie „Genossenschaften“ gingen die drei ersten Preise nach Berlin. Der „Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG“, als beste Genossenschaft ausgezeichnet, betreut mit einem „Rundum sorglos“-Paket die Mitglieder in ihren 5200 Wohnungen in fast jeder Lebenslage. Der Clou ist ein eigenes Hallenschwimmbad in der Schmargendorfer Wohnanlage, das jährlich von über 10.200 Mitgliedern genutzt wird. Weitere Pluspunkte sind das Gemeinschaftshaus am Tirschenreuther Ring, preiswerte Gästewohnungen, Tennis-, Bolz- und Basketballplätze und ein Schnellservice für Kleinreparaturen. Das Engagement für die Mieter zahlt sich aus: Die Mietausfälle gingen von 877.000 Euro im Jahre 1999 auf 256.000 Euro im vergangenen Jahr zurück, der Leerstand sank von 4 auf 0,79 Prozent.
Auch die anderen Preisträger verwöhnen ihre Mitglieder und Mieter mit nicht alltäglichen Serviceleistungen. So sanierte die Wohnungsgenossenschaft WEISSENSEE e.G. drei verfallene Waschhäuser, in denen sich heute ein Schülertreff, eine Begegnungsstätte und ein Dienstleistungsunternehmen befinden. Die Wohnungsbaugenossenschaft verfügt über ein eigenes Ferienhaus an der Ostsee. Die HOWOGE, die bei den Wohnungsbaugesellschaften einen sehr guten dritten Platz belegte, bietet ihren Mietern unter anderem Breitbandinternetzugänge und diverse Rabatte an.
Dienstleistung Wohnen? Prof. Bernd Raffelhüschen vom Institut für Finanzwissenschaft der Universität Freiburg machte auf der BBU-Tagung deutlich, dass zielgruppenspezifische, wohnbegleitende Dienstleistungen heute zum Standard gehören müssen.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 5/05
Beste Genossenschaft: „Beamtenwohnungsverein zu Köpenick“ mit eigenem Hallenbad
Foto: Kerstin Zillmer
26.01.2017