Wie in jedem Jahr findet am zweiten September-Wochenende europaweit der Tag des offenen Denkmals statt. In Berlin sind am 10. und 11. September über 320 Baudenkmale in allen Bezirken kostenlos zu besichtigen. Darunter sind viele Gebäude, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Oft bieten Denkmalpfleger oder Eigentümer Führungen an, sie beantworten beim Blick hinter die Kulissen auch neugierige Fragen.
Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes steht der Denkmaltag unter dem Motto „Krieg und Frieden“. Orte, die mit dem Krieg und seinem Ende besonders verbunden sind, wie Bunker, Kasernen, Ruinen, Friedhöfe, Mahn- und Gedenkstätten, bilden in diesem Jahr einen Schwerpunkt. Im Programm sind aber auch wieder Wohnquartiere aus allen Epochen, etwa die gründerzeitliche Biesentaler Straße in Wedding, die Köpenicker Elsengrund-Siedlung aus den 20er Jahren oder das Hansaviertel von 1957. Bei den Führungen wird man auch in die eine oder andere Wohnung schauen dürfen.
Neu dabei ist die ehemalige Max-Kreuziger-Schule an der Böcklinstraße in Friedrichshain, die im nächsten Jahr zu einem Wohnhaus umgebaut werden soll. Die Schule wurde in den frühen 50er Jahren in dem eigentümlichen Stil der Stalinallee gebaut und steht seit vier Jahren leer. Doris Schollmeyer und Torben Kiepke haben ihre Abschlussarbeit im Masterstudiengang Denkmalpflege an der TU Berlin über die Max-Kreuziger-Schule gemacht und stellen die Ergebnisse im Rahmen von drei Führungen durch das Gebäude und über den Schulhof am Sonntag um 13, 15 und 17 Uhr vor.
Viele Denkmale haben sich in den letzten Jahren zu Besuchermagneten entwickelt. Wo das Fassungsvermögen begrenzt, der Andrang aber erfahrungsgemäß groß ist, muss man sich daher rechtzeitig telefonisch anmelden.
js
MieterMagazin 9/05
Umbau von Schule zu Wohnhaus: Der Denkmaltag bietet Führungen durch die Max-Kreuziger-Schule
Foto: Jens Sethmann
21.11.2020