Betr.: MieterMagazin 6+7/05, Seite 24 ff.,
Clara Luckmann: „Der Trend zur späten Wohngemeinschaft“
Eine Ergänzung
Auch ich werde – leider – nicht jünger! Ich habe den Artikel im MieterMagazin aufmerksam gelesen. Vermisst habe ich allerdings die Erwähnung von „Brückenschlag“ – Generationen verbundenes Wohnen e.V. Das BMV-Mitglied Charlotte Oberberg aus Kreuzberg kann Euch dazu viele Informationen geben.
H. G. Wagner, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/05, Seite 22,
Lars Klaaßen: „Mit freundlichen Füßen“
„Ungestört“ ist illusionär
Als häufiger Spaziergänger freue ich mich sehr über die geplanten „20 Grünen Hauptwege“, auf denen – wie Sie schreiben – Fußgänger Berlin ungestört durchstreifen können. Leider glaube ich nicht an das „ungestört“, es sei denn, es gibt ein Radfahrverbot. Wenn ich sehe, wie Radfahrer ungeniert den Bürgerpark in Pankow durchfahren und sogar im dortigen Rosengarten erst bei einer Bank anhalten und absteigen, dann fürchte ich, dass das auf den grünen Wegen nicht anders aussehen wird.
Hans Bootz, 13189 Berlin
Betr.: MieterMagazin 6+7/05, Seite 14,
Rainer Bratfisch: „Die Kiez-Cops“
Radfahrverbot überdenken
Besonders begrüßenswert ist, dass die Kiez-Cops gegen Vermüllung und Verkotung vorgehen. Zu überdenken ist aber das Radfahrverbot auf Wegen und in Parks. Da Autofahrer immer rücksichtsloser werden und es nach wie vor viele Verkehrstote gibt, ist es menschlich nicht zu vertreten, Radfahrer, insbesondere gemütlich oder umsichtig fahrende Radler, auf die Straße zu verbannen.
Was macht ein Radfahrer, der auch gerne Parkluft schnuppert und nicht auf der Straße neben stinkenden Autos fahren möchte? Wie sicher fährt ein Radfahrer, der unter den Yorckbrücken von Lkws fast zerquetscht wird, nur weil der Bürgersteig für ihn tabu ist? Prinzipiell schadet es erst einmal keinem, wenn auf Gehwegen und in Parks umsichtig geradelt wird. Nach meinen Beobachtungen machen sich die Kiezstreifen lieber an die „leichten“ Fälle ran, nämlich Falschparker und die gemütlich fahrenden Radler. Und nicht an aggressive, pampige Hundehalter, verrohte Dreckhinterlasser oder idiotische, rücksichtslose Radfahrer (die kriegen sie nämlich gar nicht).
Budodis
Betr.: MieterMagazin 4/05, Seite 10: „Das Monopol wackelt“
Kostenargument nicht stichhaltig
Innerhalb von acht Wochen haben die Berliner Schornsteinfeger 25000 Unterschriften gesammelt. Sie belegen, dass der Bürger seine Schornsteinfeger nicht als Buhmann sieht, sondern deren neutrale und marktunabhängige Beratung und Überprüfung der Feuerstätten schätzt. Für den Messaufwand durch den Schornsteinfeger zahlt der Kunde 12,40 Euro jährlich gemäß der bestehenden Gebührenordnung. Die Preise wurden seit 2003, im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen am freien Markt, nicht mehr erhöht.
Die FDP suggeriert in ihrem Antrag, dass durch ein so genanntes Wettbewerbsmodell die Gebühren sinken, wissentlich, dass bei vergleichbaren Modellen in der Schweiz eine 30-Prozent-Preissteigerung stattgefunden hat.
Das Schornsteinfegerhandwerk hat ein Modell vorgestellt, welches zu einer Qualitätssteigerung und einer Kostensenkung führt. Im Gegensatz zu den FDP-Behauptungen führt das Wettbewerbsmodell zu neuen aufwändigeren Verwaltungsstrukturen und es besteht auch kein EU-Vertragsverletzungsverfahren.
Wenn der Staat seine Fürsorgepflicht dem Bürger gegenüber ernst nimmt, lehnt er das FDP-Modell ab. In Ländern, in denen es keine Überprüfungspflicht durch neutrale, unabhängige Institutionen gibt, zahlen Menschen mit ihrem Leben (in Belgien circa 400 und in Frankreich circa 4100 Kohlenmonoxid-Tote jährlich).
Erika Feller, Landesverband des Schornsteinfegerhandwerks, Landesinnungsverband (LIV) Berlin
MieterMagazin 10/05
02.08.2013