„Berlins Innenstadt muss für junge Familien mit bezahlbaren Mietwohnungen attraktiv gemacht werden“ – diese Absicht, die sich anhört, als hätte sie gerade der amtierende Bausenator verlautbart, bekundete die Internationale Bauausstellung mit etlichen Neubauprojekten vor knapp 30 Jahren im damaligen West-Berlin.
Am Lützowplatz verwirklichte Star-Architekt Oswald Mathias Ungers im IBA-Auftrag ein Ensemble von Maisonette-Wohnungen, die sich mit großen Terrassen zu einem grünen Innenhof hin erschlossen – ein außergewöhnliches Innenstadt-Wohnprojekt mit günstigen Mieten für Familien. In den 1990er Jahre wurde die Wohnanlage an das Münchner Unternehmen „Dibag AG“ verkauft. Nach jahrelangem Ringen mit den letzten Mietern hat der Investor nunmehr den Bagger zum Abriss auffahren lassen – und an Stelle der mit öffentlichen Geldern geförderten 83 Sozialwohnungen sind nun ein Hotel, Büros und auch einige hochpreisige Eigentumswohnungen geplant.
uh
MieterMagazin 3/13
Foto: Sabine Münch
02.10.2016