Berlin gilt als Street-Art-Hochburg, und damit sind nicht etwa Krakeleien auf Hauswänden gemeint, sondern künstlerisch gestaltete Fassaden. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre entstanden in beiden Teilen der Stadt Wandbilder, zum Teil gefördert durch die öffentliche Hand, zum Teil als Spontanmalerei.
Mittlerweile gibt es rund 700 davon, circa 150 befinden sich in Friedrichshain-Kreuzberg. Einen guten Überblick über die unterschiedlichen Arbeiten bietet eine Ausstellung, die derzeit im „Friedrichshain-Kreuzberg-Museum“ zu sehen ist. Gezeigt werden Fotografien von Nobert Martins. Er dokumentiert seit fast 40 Jahren die Wandbilder, von denen etliche als Auftragsarbeiten im Rahmen von Förderprogrammen wie „Farbe im Stadtbild“ oder innerhalb der Stadterneuerung entstanden sind. Das Spektrum reicht von politischen bis zu historischen Themen, setzt sich mit Folgen der Umweltzerstörung und Stadtsanierung auseinander, erzeugt Illusionen oder dient vorrangig dekorativen Zwecken. Zunehmend sind auch Firmen, Wohnungsbaugesellschaften und Hausbesitzer bereit, die Fassaden ihrer Gebäude als Blickfang gestalten zu lassen.
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MieterMagazin 10/13
Foto: Sabine Münch
Ausstellung „Hauswände statt Leinwände – Wandbilder in Friedrichshain und Kreuzberg.
Fotografien von Norbert Martins – 1975 bis 2013“
noch bis 3. Dezember 2013,
Friedrichshain-Kreuzberg-Museum,
Adalbertstraße 95 A,
Tel. 50 58 52 33
Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr,
Eintritt frei
www.kreuzbergmuseum.de
15.11.2013