Schimmel ist für viele Mieter ein leidiges Thema. Auch wenn in der Wohnung nur eine kleine Stelle betroffen ist, greifen viele schnell zu einem Anti-Schimmelspray. Doch es geht auch billiger und vor allem gesundheitsschonender, wie die Stiftung Wartentest herausgefunden hat.
Alle 20 getesteten Sprays und Lösungen erwiesen sich als wirksam, das heißt: Sie töten die Schimmelpilze zuverlässig. Doch einige der Wirkstoffe haben es in sich. So belasten hypochlorithaltige Mittel – erkennbar am typischen Chlorgeruch – die Atemwege. Vor allem bei großflächiger Anwendung sind sie riskant für Gesundheit und Umwelt. Vor Schimmelentfernern mit Fungiziden warnt das Umweltbundesamt schon seit Langem.
Getestet wurden von der Stiftung Warentest auch altbewährte Hausmittel – mit überraschendem Ergebnis: Brennspiritus (Ethanol), Isopropylalkohol und Wasserstoffperoxid, Mittel, die es für wenig Geld in Apotheken zu kaufen gibt, eignen sich genauso gut. Die Hausmittel seien daher erste Wahl, wenn keine Chemikalien zurückbleiben sollen, heißt es in der Zeitschrift „test“. Aber auch hier muss nach dem Auftragen gründlich gelüftet werden.
Unter die Lupe genommen wurden auch spezielle Wandfarben, die das Auftreten von Schimmel verhindern sollen. Das Fazit der Tester: Als Notlösung für problematische Ecken sind sie akzeptabel. Zwar enthalten fast alle dieser vorbeugenden Anstriche gesundheitlich bedenkliche Biozide. Auf der anderen Seite ist eben auch Schimmel gesundheitsschädlich. Wo vernünftiges Lüften und Heizen nichts nutzt und mittelfristig keine Lösung in Sicht ist, können diese Anti-Schimmel-Farben helfen.
In jedem Fall gilt: Bevor man dem Schimmel im Do-it-yourself-Verfahren zu Leibe rückt, sollte die Ursache geklärt werden. Liegt es an nachweisbaren baulichen Mängeln, ist der Vermieter für die Beseitigung zuständig.
Birgit Leiß
MieterMagazin 3/14
Die Stiftung Warentest prüfte Schimmelentferner auf ihre Praxistauglichkeit
Foto: Stiftung Warentest
Die Testergebnisse sind in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift „test“ nachzulesen oder unter
www.test.de
als Download für 2,50 Euro erhältlich.
11.06.2018