Alle fünf Jahre befragt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Haushalte, um deren Ausstattung mit Gebrauchsgütern und die Wohnverhältnisse zu ermitteln. Das Ergebnis: Nach wie vor lebt die Mehrzahl der Berliner zur Miete – und weitaus bescheidener als die Mehrheit der Bundesbürger.
Wer es sich leisten kann, besitzt eine Eigentumswohnung. Es sind aber nicht viele: Von 11,5 auf 15,2 Prozent ist die Eigentumsquote in den letzten zehn Jahren gestiegen. Für das Gros der Berliner verschlechtert sich die Wohnsituation demgegenüber ständig: Betrug die durchschnittliche Wohnfläche je Haushalt vor zehn Jahren noch 71,2 Quadratmeter, waren es 2013 nur noch 70,4 Quadratmeter. Eine Eigentumswohnung hat durchschnittlich 3,6 Zimmer, eine Mietwohnung nur 2,4. Besonders dramatisch hat sich die Fläche verkleinert, die Kindern als eigener Raum zur Verfügung steht – waren es 2003 noch 5,2 Quadratmeter, sind es jetzt nur noch 3,6.
In der Hauptstadt verdient man nur 85 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens in Deutschland. Dieser Rückstand vergrößert sich ständig. Die Berliner hinken deshalb auch im Konsum hinterher. Nur 49 Prozent besitzen ein Auto, bundesweit sind es 77 Prozent. Der trotz aller Probleme noch immer attraktive Berliner Nahverkehr gleicht dieses Manko zwar aus, wird aber auch immer teurer. Auch bei der Ausstattung mit Unterhaltungselektronik und elektrischen Haushaltsgeräten liegen die Berliner beträchtlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Auf anderen Gebieten holen die Berliner wiederum auf: Die Zahl der Internet-Anschlüsse hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, 94 Prozent der Haushalte nutzen mindestens ein Handy oder Smartphone, 88,4 Prozent einen stationären oder mobilen PC.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 5/14
Berliner Kinder haben in Wohnungen heute deutlich weniger Platz zur Verfügung als noch vor zehn Jahren
Foto: Anatoliy Samara/fotolia
19.05.2014