Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 3/2014, Seite 11, Jens Sethmann: „Calvinstraße 21 vor dem Bundesgerichtshof – Fatales Signal“
Wie konnte das passieren?
Ich bin dank Ihres Magazins immer mal wieder auf diesen Fall aufmerksam geworden, ohne mir Einzelheiten zu merken, weil ich annahm, das wird schon seinen Gang gehen. Nun lerne ich: „Too big to fail“ ist nicht auf das Bankenwesen begrenzt, nein – auch Bauherren können dieses Attribut erwerben: „Abriss nicht angemessen“. Gab es denn für den Neubau eine Baugenehmigung und wenn ja, wie konnte die überhaupt erteilt werden? Da kommt einem ja glatt die Blauäugigkeit abhanden.
B.D. (Name der Redaktion bekannt)
Betr.: MieterMagazin 4/2014, Seite 20, Wibke Werner: „10 Fragen zum Müll – Getrenntsammeln heißt Kostensenken“
Keinen Cent gespart!
Ihre Überschrift „Getrenntsammeln heißt Kosten senken“ ist falsch. Ich kenne kein einziges Wohnungsunternehmen in Berlin oder Bayern, wo es nach der Umstellung vom Müllschlucker auf Tonnen zu einer Einsparung gekommen ist.
Das Wohnungsunternehmen Degewo hat in der Schlangenbader Straße versucht, die Mieter über den Tisch zu ziehen. Wie immer hieß es zunächst: „Viele Mieter haben den Wunsch geäußert …“ Es gab vor ein paar Jahren daraufhin eine Mieterversammlung. In der Mieterversammlung fand sich kein einziger Mieter, der die Abschaffung der Müllschlucker verlangte. Die Degewo hielt zunächst an ihrem Plan fest und wollte den Mietern beweisen, dass die Mülltrennung billiger sei als das bisherige Verfahren. Hierfür wurden die Müllschlucker in drei Häusern abgeschafft. Nach einem Jahr zog die Degewo Bilanz. Das Ergebnis war, dass die Mülltrennung deutlich teurer geworden war. Seitdem wurden keine weiteren Müllschlucker mehr geschlossen.
Bei uns im Löwensteinring hat man mit dem gleichen Argument die Müllschlucker abgeschafft. Ergebnis: Es gab nicht einen Cent Einsparung. Eigentlich wären die Kosten sogar drastisch gestiegen. Aber unser Vermieter hat wie überall üblich zu einem Trick gegriffen: Die Anzahl der Müllcontainer wurde drastisch reduziert.
Das Ergebnis ist ein ständig vermüllter Müllplatz. Da die Leute nicht wissen, wohin mit ihrem Müll, stapelt er sich auf den Balkonen und Hausfluren. Statt einmal in der Woche muss der Müll inzwischen zweimal pro Woche abgeholt werden. Auf die nächste Betriebskostenabrechnung bin ich gespannt. Aber die Ausrede wird lauten: Ohne Mülltrennung wäre es noch teurer.
K. Schmidt per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/2014, Seite 10, Jens Sethmann: „Der Stadtentwicklungssenator bilanziert – Dynamik auf der Wunschliste“
Was hilft eine Sperrfrist?
Wann wird endlich der Senat wach und untersagt die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in Berlin? Prinzipiell habe ich nichts gegen den Bau von neuen Eigentumswohnungen. Der Kauf einer solchen beruht auf Selbstbestimmung und Freiwilligkeit. Zwar werden leider beim Neubau viele Grün- und Brachflächen vernichtet und das Stadtbild nicht sonderlich verschönert (siehe Samariterviertel), aber eigentlich kein Mieter verdrängt.
Was hilft uns aber eine zehnjährige Kündigungssperrfrist? Wohnraum wird immer knapper, und innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren sind die Kinder von jungen Eltern immer noch schulpflichtig. Eine Wohnung für vier Personen für circa sechs Euro pro Quadratmeter ist nicht mehr zu bekommen in unserem Kiez. Und auch bei einem Kauf gerät eine Familie bei den heutigen Preisen mal schnell in die finanzielle Notlage, weil sie sich finanziell überfordert.
N. Munnecke per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 5/2014, Seite 6, Rainer Bratfisch: „Legionellen im Trinkwasser – Prüfungen unkontrolliert, Ergebnisse unbekannt“
Wenn sich alle kümmern …
Im Seniorenwohnhaus Stichstraße 1 in Spandau wurden auch Legionellen festgestellt. Das war im Januar 2014. Alle „kümmerten“ sich darum: die GSW, der zuständige Stadtrat, der Bezirksbürgermeister und auch das Gesundheitsamt.
Bis heute – immerhin Mai 2014 – hat es im Seniorenwohnhaus keinen einzigen Aushang gegeben, dass es Legionellen gab/gibt und ob diese beseitigt wurden oder werden. Auch in Spandau ist es so, dass sich alle „kümmern“, aber irgendwie keiner was macht.
R. Hintze per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 4/2014, Seite 4, Leserbrief: „Alles Vorurteile?“
Den Bock zum Gärtner gemacht?
Es hat eine gewisse Ironie, dass Herr oder Frau S. Mania ausgerechnet die Aussage einer kommerziellen Gebäudereinigungsfirma zur Untermauerung seines oder ihres Arguments gegen Taubenkot zitiert.
V. Ortex per E-Mail
MieterMagazin 6/14
03.06.2014