Nachdem das Land Berlin im vergangenen Jahr die zuvor zu 50 Prozent privatisierten Berliner Wasserbetriebe nach einem erfolgreichen Volksentscheid zurückgekauft hat, wurden zuerst die Trinkwassertarife um 15 Prozent gesenkt. Ab 1. Januar 2015 wird auch das Abwasser preiswerter.
Die Tarifsenkung, so Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, resultiert aus Kostensenkungen im Unternehmen. Warum die Abwasser-Preissenkung erst ab 2015 wirksam wird, sagt er nicht. Der Schmutzwassertarif fällt ab 1. Januar 2015 um 6,4 Prozent, der Tarif für die Regenentwässerung um 4,3 Prozent. Daraus ergibt sich eine Senkung um durchschnittlich 6,1 Prozent. Der Mieter einer 70 Quadratmeter großen Wohnung spart insgesamt etwa 18 Euro im Jahr. Die neuen Tarife werden erstmalig in der Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2015 wirksam.
Trotz dieser Preissenkung machen in Berlin die Wasserkosten noch immer mehr als ein Drittel der durchschnittlichen kalten Betriebskosten aus. „Berlin liegt wegen weiterhin hoher Wasserkosten für die Verbraucher auf einem unrühmlichen Spitzenplatz unter den deutschen Kommunen“, so Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. Er fordert eine Änderung der Tarifkalkulation. Würden zum Beispiel die kalkulatorischen Zinsen auf das betriebsnotwendige Kapital halbiert, wäre eine weitere Senkung von 0,50 Euro pro verbrauchtem Kubikmeter Wasser möglich.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 10/14
Durchschnittlich 18 Euro spart ein Berliner Haushalt künftig jährlich bei den Abwasserkosten
Foto: FNR/M. Hauri
25.10.2017