In seinem Buch „Wir duschen am liebsten nackt“ hat Joab Nist die schrägsten Anzeigen-Texte versammelt, die einen Einblick in die Welt des Zusammenwohnens gewähren.
„Wir sind absolut keine Zweck-WG, sondern eher eine ,hey-schön-dass-du-kommst!-willst-du-auch-was-essen?-WG‘. Eines unserer Hobbys ist Frühstücken“, verkünden die einen, während der andere propagiert: „Wenn ein gemeinschaftliches Miteinander entsteht, wäre ich einem Kühlschrankkommunismus nicht abgeneigt.“ Und natürlich findet jeder Raum einen Nutzer: „Zu vermieten ist ein circa 16 Quadratmeter großes Zimmer. Die Wohnung hat aber nur einen Raum, eventuell könnten wir eine Zwischenwand bei Ikea holen oder einen Vorhang spannen?“ Wobei die Bandbreite der Wünsche an die Mitbewohner unerschöpflich ist: „Durche 7er-WG sucht durchen Typen, mit Verstärker, geiler Mucke, 3-Tage-Bart, Bierdurst, Kochgeilheit, Bock auf dancen und Flurpartys, und der sowieso nix gegen Helge hat, haha.“ Nach der Lektüre ahnt man jedenfalls, ob man für das WG-Leben geeignet ist oder nicht.
js
MieterMagazin 10/14
Joab Nist:
Wir duschen am liebsten nackt –
Die witzigsten WG-Anzeigen,
Goldmann Verlag, München 2014,
8,99 Euro
07.11.2014