Der kürzlich veröffentlichte BBU-Preisspiegel zeigt eine Entspannung bei den Betriebskosten in diesem Jahr. Dennoch müssen Mieter weiter tief in die Tasche greifen: Ein Drittel der Gesamtmiete geht in die Nebenkosten. Vor allem Strom ist deutlich teurer geworden.
Günstigere Fernwärme, stabile Erdgaspreise, rückwirkend billigeres Trinkwasser und gleichbleibende Müllgebühren – in seinem gerade erschienenen Preisspiegel vergleicht der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) nun bereits zum neunten Mal die Tarife und Preise für Energie, Wasser, Müllentsorgung und Grundsteuern in Berlin, Potsdam sowie rund 90 weiteren Städten in Brandenburg und ganz Deutschland. Dabei verzeichnet er positiv, dass die Kostenspirale 2014 sich gegenüber dem Vorjahr spürbar langsamer dreht. Dennoch: Betriebskosten machen mittlerweile ein Drittel der Warmmiete aus.
Um den Verbrauch auch für Mieter so transparent wie möglich zu machen, schlüsselt der Verband beispielsweise die durchschnittlichen Jahreskosten je Position für einen Musterhaushalt von 60 Quadratmeter Wohnfläche auf. Dabei nehmen die Ausgaben für Heizung und Warmwasser mit 39 Prozent den größten Anteil ein. An zweiter Stelle stehen Wasser und Abwasser mit 20 Prozent. Hauswart/Hausreinigung und Müllentsorgung haben einen Anteil von 9 beziehungsweise 6 Prozent im Betriebskostenbudget.
Auch wenn sich die Preise derzeit erfreulich moderat entwickeln – über die zurückliegenden vier Jahre sind die Kosten deutlich gestiegen. Am drastischsten beim Mieterstrom, wo die Modellrechnung ein Plus von 20,4 Prozent verzeichnet. Deshalb fordert der BBU auch ein deutliches Bekenntnis zur Energiewende, die es jedoch sowohl mit wirtschaftlichem als auch sozialem Augenmaß durchzusetzen gelte. Die Zukunft der Energieerzeugung, so der BBU, liege in der Dezentralisierung, in den einzelnen Quartieren.
Rosemarie Mieder
MieterMagazin 11/14
Heizung und Warmwasser haben den größten Anteil an den Nebenkosten
Foto: epr/VDZ
09.05.2017