Die Leichtigkeit des Aufbruchs der 1990er Jahre ist längst gewichen. Allgegenwärtig scheint die neuerliche Metamorphose der Stadt zu sein und bestätigt die wahrscheinlich berühmteste Aussage über Berlin, es sei „dazu verdammt: immerfort zu werden und niemals zu sein“ (Karl Scheffler).
Seit einigen Jahren beobachtet die Berliner Fotografin Anja Gersmann städtische Veränderungen und taucht mit der Kamera in Gegenden ein, die sich im Wandel befinden. Betrachtet werden Orte der Alltäglichkeit, Nachbarschaften und Seitenstraßen. Die Bilder scheinen den verletzten Blick auf ein verblasstes Lebensgefühl einzufangen, und die Fassaden spiegeln die Veränderungen des Innenlebens nach außen. Dabei wird sichtbar, dass dieser Wandel Licht- und Schattenseiten hat und Fragen aufwirft: Vielfältig oder einfältig? Genormt oder frei? Behutsam oder brachial? Miteinander oder gegeneinander? Und: Alles neu – alles schön?
mm
MieterMagazin 11/14
Die Ausstellung „Alles neu – ALLES schön?“ läuft vom 22. November bis 7. Dezember im Kunst- und Atelierhaus „Meinblau“,
Christinenstraße 18-19 (Pfefferberg, Haus 5)
und ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
Vernissage:
21. November, 19 Uhr.
17.11.2014